Tröbitz

Landkreis Elbe-Elster

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Erstmals erwähnt wird das Dorf als Drewitz im Jahr 1300. Am 12. März 1329 verkauft Herzog Rudolf von Sachsen die Dörfer Trebitz und Dubra einschließlich der jeweiligen Patronate an die Zisterzienser in Dobrilugk. Der Name selbst lässt sich aus dem Slawischen ableiten, wo er Wald oder Gehölz bezeichnet. Dabei handelt es sich wohl um einen Hinweis auf die damalige Umgebung der Siedlung.
Die Tröbitzer Kirche ist ein einfacher Saal mit Dreiseitenschluss im Osten. Im Westen krönt sie ein Dachturm mit Schweifhaube. An den Ecken stützten, wohl aus der Bauzeit stammende, Strebepfeiler das Mauerwerk Dieses ist unregelmäßig und enthält neben Feldsteinen einen hohen Anteil an Raseneisenstein sowie Backsteinbruch. Im Westen findet sich eine neuzeitliche Eingangshalle aus Backstein.

Sämtliche Öffnungen wurden neuzeitlich verändert. Nur am Südportal ist an den Seiten noch ein zweistufiges Backsteingewände sichtbar. Deutlich sieht man am ganzen Bauwerk die Parallelen zur nahe gelegenen Dorfkirche von Schilda.
Bemerkenswert im Kircheninneren ist der spätgotische Schnitzaltar aus der Zeit um 1520. Ursprünglich stand er in der Stadtkirche von Elsterwerda und wurde 1719 von dort nach Tröbitz verkauft. Im Mittelschrein begegnet uns die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm flankiert von Johannes dem Täufer und dem Apostel Bartholomäus. Beide Figuren erkennt man an ihren Attributen. Bei Johannes ist es das Lamm auf dem Buch in seiner linken Hand. Dieses bezieht sich auf den biblischen Spruch: „Seht das Lamm Gottes ( Ecce Agnus Dei)…“ das an zwei Stellen des Johannesevangeliums dem Heiligen in den Mund gelegt wird. Bartholomäus erhebt in seiner Linken ein Messer. Dies verweist auf sein Martyrium in Armenien, bei dem ihm die Haut abgezogen worden sein soll.
Petrus und Paulus sind auf den beiden Flügeln dargestellt. Links trägt Petrus als Attribut den Schlüssel, rechts erkennt man Paulus dargestellt mit einem Schwert, welches auch hier auf das Martyrium verweist. Darunter in der Predellennische findet sich eine Pietà, links und rechts gemalte Stifterfiguren.
Ausgehend von der Mauerwerksqualität sowie dem Grundriss entstand die Tröbitzer Kirche als fester Bau wohl nicht vor dem 15. Jahrhundert. Sie könnte ungefähr gleichzeitig mit dem Gotteshaus in Schilda sein. Der Ziegelbruch in ihrem Mauerwerk verweist auf einen, wie auch immer gearteten hölzernen Vorgängerbau. Ihren heutigen Turmaufsatz bekam sie im Jahr 1717 als wohl auch die Öffnungen umgestaltet wurden. 1935 erneuerte man Dachturm und Westgiebel und fügte die Eingangshalle an. Von 1992 bis 94 wurde das Bauwerk restauriert.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …