Triglitz

Landkreis Prignitz

Südfront der Triglitzer Kirche mit ihren neogotisch veränderten Fenstern

Als tryggelitze findet der Ort 1407 erstmals Erwähnung. Nach dem Dreißigjährigen Krieg bewohnen ihn nur noch 2 Hüfner ohne Nachkommen oder Knechte. Der Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bezeichnet drei unbewaldete, kahle Stellen. Tatsächlich liegt Triglitz am Rand des Putlitz umziehenden Waldgebiets.
Das Triglitzer Gotteshaus ist ein einfacher Rechtecksaal, errichtet aus ziemlich gleichmäßigen Lagen einfach gespaltener Feldstein. In den oberen Bereichen zeigen sich starke Ausbesserungen, im Südosten ein Riss. Beide Giebel wurden in Backstein-Fachwerk-Technik erneuert. Dies deutet auf eine Phase der Verfalls wenn nicht des Daseins als Ruine, wohl in der Zeit, als das Dorf fast entvölkert war. Statt eines Turms findet sich auf der Ostseite ein hölzerner Glockenstuhl.

Die Fenster der Südseite wurden neogotisch vergrößert. Ihre Gewände verbergen sich unter Putzfaschen. Im Norden dagegen behielten die Fenster die Formen einer barocken Umgestaltung. Barock verändert sind auch die drei Fenster der Dreifenstergruppe im Osten. Ein zweistufiges Spitzbogenportal ziert den Süden, ein ähnlicher Zugang, wobei die innere Stufe hier aus Backstein besteht, findet sich im Westen.
Nach der Form der beiden Portale und der Qualität des Mauerwerk zu urteilen, wurde diese Kirche wohl im 14. Jahrhundert errichtet. Die Fenster dürften bei ihrer Wiederinstandsetzung im 18. Jahrhundert erstmals verändert worden sein. Bei einem weiteren Umbau 1907 bekamen dann der Südseite ihre heutige Gestalt. Im Innern wurde der Altarraum als Sakristei und Winterkirche abgeteilt.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

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