Tornow (Oberhavel)

Landkreis Oberhavel

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Ein stagno Tornow, ein Tornower See, wird 1348 erstmals erwähnt. Es handelt sich dabei um den heutigen Wentow-See. 1353 tritt das Dorf dann selbst in Erscheinung. Sein Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bezeichnet einen Ort, an dem Dornensträucher wachsen.

Tornows Kirche besteht aus querrechteckigem Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Allerdings ist im Osten eine deutliche Baunaht und ein Wechsel in der Mauerwerkstechnik erkennbar. Diese Baunaht schneidet am nordöstlichen Ende des Schiffs das Gewände eines Feldsteinportals, der ehemaligen Priesterpforte. Auch zeichnet sich im Gelände hinter der heutigen Ostwand der herausgehobene Umriss einer früheren Fortsetzung des Kirchenschiffs als deutliche Erhebung ab. Tatsächlich wurde, warum auch immer, bei einem umfassenden Umbau im Jahr 1838 das Schiff um ganze 7 m verkürzt. Dabei bekam der Turm auch seinen heutigen Backsteinaufsatz im Schinkelscher Art, die vergrößerten Fenster und die Innenausstattung.
Das Mauerwerk des mittelalterlichen Ursprungsbaus ist relativ regelmäßig, teilweise kleinteilig ausgezwickt. Im Westen und Süden befinden sich mehrstufige Portale. Besonders das der Westseite mit seinem Begleitbogen macht in Verbindung mit dem auch ursprünglich vorhandenen Okulus darüber, der noch von großen Feldsteinblenden flankiert wird, einen repräsentativen Eindruck. Diese Portale, die Ausführung des Mauerwerks und der Grundriss erlauben eine Datierung des Baus in die 2. Hälfte des 13. oder die 1. des 14. Jahrhunderts.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …