Stralau

Berlin

Stralau: Die kleine Kirche eines Fischerdorfs

Auf einer Halbinsel in der Spree liegend, begegnet uns das Fischerdorf Straulau erstmals im Jahr 1240. Da erscheint in einer Urkunde der Markgrafen Johann und Otto ein Thidericus de Stralow als Zeuge. Von großer Bedeutung dürfte der Ort nie gewesen sein. Das Landbuch von 1375 verzeichnet keine Ackerhufen und erst spät wird hier ein steinernes Gotteshaus errichtet. Dafür kennen wir aber dessen Entstehungsjahr. Nach einer Chronik war es 1464 als die Kirche zu Strahlo gebaut wurde. Diese Datierung wird auch durch Grundriss und Bauweise bestätigt. Fast quadratischer Westturm und polygonaler, schiffsbreiter Ostabschluss weisen genau so ins ausgehende Mittelalter wie das unregelmäßige Feldsteinmauerwerk und die Strebepfeiler aus Backstein.

Ein polygonaler Ostabschluß wie bei den großen Stadtpfarrkirchen

Nicht mehr original sind die Gewölbe im Innern. Rekonstruktionen mussten hier das im letzten Krieg Zerstörte ersetzen. Ältestes Stück der Ausstattung dürfte die Taufe aus Kalkstein sein. Aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammend, stand sie wohl schon in den hölzernen Vorgängerbauten der heutigen Kirche. Zusammen mit dem jetzigen Bau dürfte die Altarstipes aus Backstein entstanden sein. Etwas älter vielleicht die auf dieser ruhende Kalksteinmensa. Fast ein Jahrhundert später kam dann die kleine Glocke im Turm hinzu. Sie trägt die Jahreszahl 1545.
Bemerkenswert sind die beiden Glasmalereien aus der Zeit vor 1500. Einmal die Geißelung Christi und einmal, wenn auch nur noch fragmentarisch, der drachentötende Georg. Die Einzigen ihrer Art auf dem Barnim.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …