Storkow (Uckermark)

Landkreis Uckermark

Nach einem Einsturz wurde das Turmoberteil in Backstein erneuert
Nach einem Einsturz wurde das Turmoberteil in Backstein erneuert

Woldemar, letzter askanischer Markgraf, schenkt 1317 dem Kloster Himmelpfort einen Kalkofen und 4 Hufen Land in Storkuve. 1335 verkauft dann der Wittelsbacher Ludwig der Ältere das restliche Dorf den Zisterziensern. Der Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bezeichnet eine Siedlung, bei der Pfähle verwandt wurden – vielleicht einen Hinweis auf teilweise sumpfigen Baugrund.
Storkows Kirche besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit geradem Ostabschluss. Beide Bauglieder wurden aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Sie umzieht ein gefaster Sockel. In den oberen Partien zeigen sich teilweise beträchtliche kleinteilige Ausbesserungen. Der Feldsteinteil des Turms reicht nur leicht über die Traufhöhe des Schiffs. Das Oberteil ist eingezogen und aus Backstein. Am östlichen Ende der Nordseite finden sich Spuren einer abgerissenen Sakristei.

Alle seitlichen Fenster wurden neuzeitlich vergrößert. Ein Spitzbogenfenster oder eine Blende findet sich, etwas ungewöhnlich, an der Südseite des Turms. Im Osten wurde die mittlere Öffnung der Dreifenstergruppe vermauert. Die beiden Äußeren scheinen ihre ursprüngliche Form bewahrt zu haben. Der Giebel darüber mit seinem backsteingefassten Rechteckfenster und dem unregelmäßigen Mauerwerk scheint zu einem späteren Zeitpunkt neu errichtet worden zu sein.
Im Westen erfolgt der Zugang über ein repräsentatives Dreistufenportal. Die vormals auf der Südseite gelegenen Pforten sind nur noch an ihren Gewändesteinen zu erkennen. Heute betritt man das Gotteshaus durch eine offene Eingangshalle mit Holzdach, welche die ehemalige Priesterpforte schneidet.
Nach Grundriss, Mauerwerksausführung und Gestaltung der im Original erhaltenen Öffnungen dürfte Storkows Kirche in der 2. Hälfte des 13. oder zu Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet worden sein. Bei der barockzeitlichen Vergrößerung der seitlichen Fenster in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts verschwanden die beiden gotischen Portale auf der Südseite. Nachdem 1836 das Oberteil des Turms eingestürzt war wurde es in seiner jetzigen Form wieder aufgebaut. Das Tor in der Mauer des ehemaligen Friedhofs, der die Kirche umgab, stammt wohl aus dem 17. Jahrhundert.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.2. Kreis Templin. 1937. Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …