Stolpe

Landkreis Oberhavel

Leicht veränderte Dreifenstergruppe im Osten

Erstmals erwähnt wird der Ort im Jahr 1355. Der Name dürfte sich aus dem Slawischen ableiten, wo er Pfahl oder Pfosten bedeutet, im übertragenen Sinn eine befestigte Siedlung bezeichnen könnte. 1375 verfügt das Dorf laut Landbuch Kaiser Karl IV. über 55 Hufen, von denen 4 dem Unterhalt der Pfarrstelle dienen.

Stolpes Kirche, gelegen an der Ostseite des Dorfangers ist ein einfacher Rechteckbau, dem man einen neuzeitlichen eingezogenen Turm anfügte. Sorgfältig bearbeitete Feldsteinquader bilden das Mauerwerk des Saals. Die seitlichen Fenster wurden verändert. Im Osten hat wenigstens die mittlere Öffnung der Dreifenstergruppe mehr oder weniger ihre ursprüngliche Form bewahrt. Die könnte auch auf das Portal im Norden zutreffen, dessen Gewände allerdings unter Putz verborgen ist. Auf der Südseite findet sich eine zugesetzte Spitzbogenpforte mit Backsteinlaibung, die aber, dafür spricht ihre Ausführung, erst aus dem späteren Mittelalter stammt. In diese Zeit dürfte auch der sehr sauber gearbeitet und dreifach gestufte Formsteinzugang im Westen gehören.
An der Ostwand des flach gedeckten Innenraums trifft man auf zwei stichbogige Nischen. Erwähnenswert ist weiterhin eine Glocke mit der Aufschrift: „MDXXXIIII (1534) ANDREAS KEPFFEL LVTRING GOS MICH“.
Ausgehend von der Mauerwerksqualität aber auch der Form der Dreifenstergruppe gehört die Kirche noch mit Sicherheit ins 13. Jahrhundert. Umbauten an den Portalen fanden dann im späten Mittelalter statt. Den klassizistische Turm fügte man 1822 an.

nach:

Friske 2001

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …