Schrepkow

Landkreis Prignitz

1373 wird das Dorf erstmals erwähnt. Sein sich aus dem Slawischen ableitender Name bezeichnet entweder einen Ort an dem Schachtelhalme wachsen oder der mit einem Mann namens Skrebek – vielleicht dem Gründer – verbunden ist.
Schrepkows Gotteshaus liegt leicht erhöht auf dem ehemaligen Dorffriedhof, der von einer Feld- und Backsteinmauer umgeben ist. Es setzt sich zusammen aus querechteckigem, schiffsbreitem Westturm und dem Schiff mit geradem Ostabschluss.

Die Außenwände des Schiffs sowie der untere Bereich des Turms bestehen aus gut erkennbaren Lagen einfach gespaltener Feldsteine. Ab ungefähr Traufhöhe des Schiffs wird das Mauerwerk am Turm deutlich unruhiger. Hier setzten dann auch die Backsteinkanten an. Am Glockengeschoss finden sich gekuppelte Schallöffnungen sowie am Südgiebel des mit einem Quersatteldach bekrönten Bauglieds backsteingefasster Blendschmuck.
Das Westportal ist, wie auch die seitlichen Schiffsfenster, neogotisch. Ob sich hier ursprünglich ein Zugang befand bleibt ungewiss. Die mittelalterlichen Zugänge liegen, nun vermauert, auf den beiden Schiffsseiten. Im Osten trifft man nur auf ein einziges ebenfalls neogotisch verändertes Fenster. Möglich, dass sich hier früher die typische Dreifenstergruppe befand. Der erhaltene Korbbogenabschluss über dem Backsteinbereich in dem das jetzige Fenster liegt, deutet auf bauliche Veränderungen schon in der Zeit des Barock. Vielleicht erfolgten diese, von denen sonst keine Spuren blieben, zeitgleich mit der Anschaffung des Kanzelaltars im Innern.
Dort erinnert nur der Turm und Schiff verbindende spitzbogige Durchgang an das Mittelalter. Dagegen stammt der Kanzelaltar aus dem Jahr 1748 während die Deckenbemalung erst 1913 entstand.
Die Ausführung des Mauerwerks am Schiff sowie im unteren Bereich des Turms deutet auf eine Errichtung der Kirche in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Geraume Zeit später, dann wohl im 15. Jahrhundert, erfolgte die Turmerhöhung samt Glockengeschoss und Blendgiebel. Mögliche barocke Veränderungen wurden schon erwähnt. Ein umfassender Umbau fand im Jahr 1865 statt, bei dem die Fenster ihre heutige Form bekamen und die seitlichen Portale zugesetzt wurden.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

 

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