Schönborn

Landkreis Elbe-Elster

Als Schonenburn, Ort bei einer schönen Quelle oder einem schönen Brunnen, erscheint das Dorf 1234 auf einer Urkunde. Da gehört es den Zisterziensern von Doberlug. Ein Umstand, den man der Kirche deutlich ansieht. Einige architektonische Details wie auch die Backsteinbauweise sind dem nahen Kloster geschuldet. Dessen Ziegelei lieferte wohl das sonst in dieser Zeit seltene Baumaterial.
Das Gotteshaus ist eine Anlage des sogenannten vollständigen Typs, bestehend aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite, Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis im Osten. Auf Grund der Form und des Ziegelformats lässt sich der Bau in die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts datieren. Der Turm dürfte etwas später errichtet worden sein. Dessen Oberteil und der Fialgiebel stammten sogar erst aus dem 15. Jahrhundert, genau wie die Sakristei an der Chornordwand.
Im Innern sind sowohl die Apsiskalotten als auch das Kreuzrippengewölbe im Chor bauzeitlich. Hier zeigen sich Anklänge zur Doberluger Stiftskirche. Das Schiff bekam sein Sterngwölbe dann zu Anfang des 16. Jahrhunderts.
1906 wurde die Kirche dann Außen wie Innen beträchtlich umgeformt. Man erweiterte die Fenster korbbogig und fügte die Portalvorhallen im Westen und an der Südseite des Chors an. Veränderungen, die leider den urtümlich-hochmittelalterlichen Charakter des Bauwerks stark beeinträchtigen und ihn auf den ersten Blick fast als neoromanisch erscheinen lassen.
Im Innern wurde die Kirche zu dieser Zeit neu ausgemalt, 1984 restauriert. Ihre sonstige Ausstattung entstammt den verschiedenen Jahrhunderten ihres langen Bestehens. Ältestes Stück ist dabei eine Einbaumtruhe von der ein Dendrodatum um 1220 gewonnen werden konnte. Es existieren weiterhin ein spätgotisches Sakramentshaus und ein Schnitzaltar von 1513.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …