Schöna

Landkreis Teltow-Fläming

Deutlich lassen sich am Mauerwerk von Schiff und Chor zwei Bauphasen ablesen
Deutlich lassen sich am Mauerwerk von Schiff und Chor zwei Bauphasen ablesen

1346 wird Schoenaw erstmalig erwähnt. „Schöne Aue“ ist ein Name, der für sich selbst spricht und in dem sich die Wünsche und Hoffnungen der Kolonisten ausdrücken.
Die Schönaer Dorfkirche gehört zu den spätromanischen Anlagen des sogenannten vollständigen Typs, bestehend aus Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis im Osten. Der eingezogene quadratische Backsteinturm im Westen wurde bei einem Umbau zwischen 1772 und 78 angefügt. Während die Apsis verputzt ist lassen sich an Schiff und Chor deutlich zwei Bauphasen ablesen. Im unteren Bereich kann man nur eine relative Lagigkeit beobachten. Große einfach gespaltene Feldsteine wechseln mit kleinteiligen Zwischenlagen. Auch sind einige Raseneisensteine mit verbaut. Die oberen Partien beider Bauglieder wurden dann mit regelmäßigem Feldsteinmauerwerk vollendet.

Ansonsten sind schon beim angesprochenen barockzeitlichen Umbau alle Öffnungen mit Ausnahme der drei rundbogigen schmalen Apsisfenster verändert worden. Das Gemeindeportal auf der Südseite zeigt zwar einen Korbbogenabschluss, es scheint aber seine mittelalterlichen unteren Gewändeteile behalten zu haben. Dagegen hat man wohl das Portal auf der Nordseite nachträglich eingebrochen.
Im Innern wurde, wohl beim allgemeinen Umbau, der Triumphbogen entfernt und der Apsisbogen zugesetzt. Sicher deswegen, weil nach Aufkommen der Hochaltäre im späten Mittelalter für den halbrunden Apsisraum keine Verwendung mehr bestand.
Ausgehend vom Mauerwerk in den unteren Bereichen und dem spätromanischen Grundriss dürfte die Anlage ziemlich früh, vielleicht noch in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden sein. Dabei scheint es durchaus, wie die unterschiedliche Mauerwerksqualität zeigt, eine gewisse Pause während des Baus gegeben zu haben. Einschneidend für das Erscheinungsbild des Gotteshauses war dann der Wiederaufbau nach der Brandkatastrophe im 18. Jahrhundert. 1861 wurden Restaurierungsarbeiten durchgeführt bei denen der Turm seine heutige Spitze erhielt und das Westportal erneuert wurde.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …