Schilda

Landkreis Elbe-Elster

schilda_suedost

Erstmals erwähnt wird Schildin im Jahr 1300. Für 1328 sind die Gebrüder von Ileburg als Bestitzer Schildyns nachgewiesen. Diese verkaufen 1335 den Ort für 60 Schock Prager Groschen an das Zisterzienserkloster Dobrilugk. In deren Besitz verbleibt er bis zu Reformation. Sein Name dürfte sich von einem dreieckigen Flurstück, welches so die Form eines der damaligen Schildes hatte, ableiten.
Das kleine Schildaer Gotteshaus besteht aus eingezogenem Westturm und Schiff mit Dreiseitenschluss. Wuchtige, vielleicht noch aus der Bauzeit stammende, Strebepfeiler stützen die Kirche an ihren Ecken. Das unregelmäßige Mauerwerk setzt sich aus einem Mix von Raseneisenstein, Feldstein sowie Backsteinbruch, unter dem sich zahlreiche Reste von Dachziegeln befinden, zusammen.

Die seitlichen Fenster scheinen korbbogig vergrößert, die des Chores könnten ihre ursprüngliche Form bewahrt haben. Auf der Südseite trifft man auf ein dreistufiges Rundbogenportal mit einer Nische darüber. Diese nahm wohl vormals eine kleine Figur oder ein Licht auf. Das zweistufige Portal im Westen wirkt stark windschief und scheint einen gedrungenen Spitzbogen andeuten zu wollen.
Im Innern des von einer Holztonne überspannten Raumes stammt die Ausstattung vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert. Erwähnenswert sind aber der Taufstein aus der Zeit um 1230 mit Ähnlichkeiten zu dem in der Dorfkirche von Gruhnow sowie zwei Schnitzfiguren des späten 14. Jahrhunderts, eines Christus von einem Kruzifix und einer Madonna.
Mauerwerksausführung und Grundriss, besonders aber auch die gedrungene Form der erhaltenen Öffnungen sprechen für eine sehr späte Errichtung der Kirche erst im 15. Jahrhundert, wobei der Turm noch etwas jünger sein könnte. Möglich wäre eine barocke Umgestaltung des Südportals zu seiner jetzigen Rundbogenform. Allerdings treten Rund- und Stichbögen auch schon an Bauwerken des sehr späten Mittelalters auf. Der Dachziegelbruch im Mauerwerk verweist auf einen Vorgängerbau, vielleicht in Fachwerktechnik oder anderer Holzbauweise, hin.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …