Sargleben

Landkreis Prignitz

Im 19. Jahrhundert gründlich umgebaut: Der kleine Rechecksaal von Sargleben

Erstmals erwähnt als Sarklaar wird das Dorf 1472. 1491 verleiht Kurfürst Johann den von Wenckstern die Gerichtsbarkeit über Sarkleve. Bedeutung und Herkunft des Namens sind unklar. Es dürfte sich aber wohl um eine Übertragung aus dem Altsiedelgebiet handeln.
Sarglebens Kirche ist ein kleiner Feldsteinsaal mit freistehendem Fachwerk-Backstein-Turm, ähnlich denen in Garlin und Premslin, im Westen. Das Mauerwerk besteht aus einfach gespaltenen Feldsteinen unterschiedlicher Größer, die ohne erkennbaren Ansatz von Lagigkeit gesetzt wurden. Die Außenwände sind teilweise verputzt wobei sich Fugenritzungen zeigen. Interessant ist, das hier mehrere Putzschichten übereinander liegen. Tatsächlich wurde das Bauwerk in den Jahren 1869 und 1875/76 stark neogotisch überarbeitet. Dabei trug man auch die letzte Putzschicht über scheinbar mittelalterliche Schichten auf. Des weiteren bekamen die Fenster ihre heutige Form mit den gestuften Spitzbogengewänden aus Backstein und es entstand der Eingangsbereich auf der Südseite. Auf der Nordseite der Kirche sind noch 2 der ursprünglichen hoch ansetzenden kleinen Fenstern, ebenfalls mit Backsteinfassung, zu erkennen.

Noch gut erkennbar: Die ursprünglichen Fenster. Dazu übereinanderliegende Putzschichten

Im Innern beherbergt das Gotteshaus einen 1970 restaurierten spätgotischen Schnitzaltar aus der Zeit um 1500 – vielleicht zusammen mit der Kirche entstanden. In dessen Mittelteil flankieren Anna selbdritt, Johannes der Täufer und zwei Heilige ein Kruzifix. Je drei weitere Heilige schmücken die beiden Flügel.
Ausgehend vom Mauerwerk dürfte das Bauwerk am Ende des 15. oder zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstanden sein. Der Westturm wurde gegen 1700 angefügt, die Umbauten des 19. Jahrhunderts bereits erwähnt.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

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