Sallgast

Landkreis Elbe-Elster

Ostschluss und südlicher Anbau der Dorfkirche von Sallgast
Ostschluss und südlicher Anbau der Dorfkirche von Sallgast

Indirekt taucht das Dorf durch die Nennung eines Werner de Salegast im Jahr 1208 als Zeuge auf einer Urkunde erstmals auf. Ebenfalls auf Urkunden erscheinen 1285 und 90 die Ritter Friedrich und Burchard von Solgast. Am 14. Januar 1334 schenkt ein Priester dictus de Solgast (genannt von Solgast) dem Dobrilugker Zisterziensern einen Weinberg bei Guben. Endlich 1346 wird der Ort dann direkt erwähnt. Der Name selbst lässt sich auf den slawischen Männernamen Schaligost, vielleicht der Gründer, zurückführen.

Sallgasts Kirche liegt auf dem von einer Feldsteinmauer umgebenen Friedhof. Sie besteht aus eingezogenem Westturm, Schiff und einem großen verputzten Anbau im Norden. Ein weiterer kleiner Anbau teilweise aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet erhebt auf der Südseite. Es handelt sich dabei um eine tonnengewölbte Sakristei. Das Mauerwerk des Schiffs besteht aus Lagen einfach gespaltener Feldsteine im Wechsel mit kleinteiligen Zwischenlagen. So findet es sich auch im unteren Teil des Turms, der wohl zusammen mit dem Schiff errichtet wurde. Sein oktogonales Oberteil mit Schweifhaube und Laterne ist dagegen deutlich jünger. Auf der Wetterfahne findet sich die Jahreszahl 1774. Eine Baunaht trennt Schiff und Sakristeianbau, der somit auch erst später angefügt wurde.
Sämtliche Fenster der Südseite sowie das Westportal wurden neuzeitlich verändert. Nur im Osten ist trotz Umbau noch die ehemalige Dreifenstergruppe zu erkennen. Weiterhin verbirgt sich ein erhaltenes Spitzbogenportal innerhalb des Logenanbaus im Norden.
Erwähnenswert von der Innenausstattung ist eine Sandsteintaufe aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Das noch lagige Mauerwerk mit seinen Zwicklagen legt eine Errichtung der Kirche noch in der 1. Hälfte oder um die Mitte des 14. Jahrhunderts nahe. Dabei entstanden sowohl der Saal wie auch der Unterbau des eingezogenen Turms. Wohl im 16 Jahrhundert wurde die Sakristei angefügt. Bei allen weiteren wesentlichen Veränderungen, wie dem Turmoberteil, der Loge und Einganshalle im Norden sowie dem Umbau der Öffnungen, handelt es sich um barockzeitliche Arbeiten.
Eine Restauration des Bauwerks erfolgte in den Jahren 1998/99.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

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