Ruhlsdorf (Potsdam-Mittelmark)

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Der verputzte Anbau im Norden ist eine Zutat des 20. Jahrhunderts

Markgraf Hermann verschenkte Rueueltstorp 1299 an das Bistum Brandenburg. Der Name ist abgeleitet vom deutschen Personennamen Rudolf, Rodolf, Rodlev oder Rodlef und verweist möglicherweise auf den Lokator des Ortes. 1375, laut Landbuch, verfügte das Dorf über 50 Hufen. Drei davon gehörten zur Pfarrstelle, vier dem Lehnschulzen. Es gab 3 Kossäten, eine wüst liegende Windmühle und keinen Krug.

Die ursprüngliche Kirche bestand aus Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss, errichtet aus regelmäßigen Feldsteinquadern. Dies spricht für eine Bauzeit um die Mitte des 13. Jahrhunderts. Von den ursprünglichen Fenstern haben sich noch die beiden Äußeren der Dreifenstergruppe im Osten erhalten. Auf der Nordseite des Chors befinden sich 2 zugesetzte Rundbogenfenster sowie ein Rundbogenportal, alle mit Feldsteinlaibung. Damit korrespondiert auch die Form des Triumphbogens im Kircheninnern. Dort konnten bei Restaurationsarbeiten in den Jahren 1929-31 3 Weihekreuze und 2 gegenständige Löwen als Reste mittelalterlicher Wandmalereien entdeckt werden.
Neuzeitlich dagegen ist der verputzte Backsteinturm im Westen. Er stammt aus dem Jahr 1759. Bei den schon erwähnten Arbeiten im 20. Jahrhundert bekam er ein neues Oberteil. Aus der Zeit stammt auch die Vorhalle nebst Heizkeller und die Orgelempore.

nach:

Kunstdenkmäler des Kreises Teltow. Berlin 1941
Fischer 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …