Roskow

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Spätmittelalterlicher Backsteinturm und barock umgebautes Schiff: Die Kirche von Roskow
Spätmittelalterlicher Backsteinturm und barock umgebautes Schiff: Die Kirche von Roskow

Roschouwe gehört zu den schon im 12. Jahrhundert erwähnten Orten der Mark. 1186 erscheint der Name erstmals in den Quellen. 1270 dann ist Roscowe daraus geworden. ein Name, der sich aus dem Slawischen vom Personennamen Roschek – vielleicht dem Ortsgründer – ableiten lässt.
Die Kirche besteht heute aus einem querrechteckigen Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit kreuzförmigem Grundriss. Das Backsteinmauerwerk des Turms liegt frei während das Schiff verputzt ist. Turm und – so weit erkennbar – der Westteil des Schiffs wurden aus Ziegeln im mittelalterlichen Format und gotischem Verband errichtet.

Auf der Westseite des Turms findet sich ein zweistufiges Spitzbogenportal. Die seitlichen Fenster wurden neuzeitlich verändert. Im Süden sind jedoch noch Reste älterer Fenster erkennbar. Kreisblenden flankieren die Schallöffnungen im Glockengeschoss.
Ursprünglich war das Roskower Gotteshaus so wohl ein Backsteinbau des späten Mittelalters. Dorfkirchen aus diesem Material und mit dieser Entstehungszeit sind gerade westlich Berlins nicht selten. Werden die Siedlungen hier auch schon sehr früh erwähnt, so scheinen sie über lange Zeit nur Holz- oder Fachwerkkirchen besessen zu haben. Erst als im späten Mittelalter die Ziegelproduktion in Berlin, Brandenburg, Nauen und Rathenow auf vollen Touren lief, begann man hier feste Sakralbauten zu errichten. So dürfte auch die hiesige Kirche erst im 15. Jahrhundert entstanden sein. 1724 wurde der wohl einfache Rechtecksaal dann nach Osten erweitert und bekam seinen barocken Grundriss.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

 

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