Rohlsdorf

Landkreis Prignitz

Beim Wiederaufbau nach einem Brand wurde das Schiff nach Westen verlängert
Beim Wiederaufbau nach einem Brand wurde das Schiff nach Westen verlängert

Ein Ruleuestorppe wird 1325 erstmals erwähnt. 1403 erscheint der Ort dann als Relestorpe. Namenspate war ein Rudolf bzw. die mittelniederdeutsche Form dieses Namens: Rodolf – vielleicht der Lokator.
Die Kirche besteht aus querrechteckigem schiffbreitem Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Ihre heutige Gestalt ist vom Wiederaufbau nach einem Brand in den Jahren 1879-81 geprägt. Dabei wurde das Schiff nach Osten verlängert und die Fenster stichbogig vergrößert. Im Westen zeigt das Schiff noch wie der Turm das unregelmäßige Feldsteinmauerwerk des späten Mittelalters. Oberhalb der Traufhöhe des Schiffs wird das Mauerwerk des Turms deutlich kleinteiliger und seine Kanten sind aus Backstein. Im Glockengeschoss finden sich die typischen gekuppelten Schallöffnungen, teilweise von Kreisblenden flankiert. Das Westportal stammt vom Umbau im 19. Jahrhundert. Gewändereste eines mittelalterlichen Backsteinportals lassen sich nur noch auf der Südseite beobachten.
Nach der Gestaltung des Glockengeschosses und der Mauerwerksausführung von Turm und Schiff wurde das Rohlsdorfer Gotteshaus wie viele Kirchen in der Prignitz wohl im 15. Jahrhundert errichtet. Der Vorgänger dürfte dann ein einfacher Holz- oder Fachwerkbau gewesen sein.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …