Röddelin

Landkreis Uckermark

Die Ostwand wurde stark verändert. Doch dürfte sich hier eine Dreifenstergruppe befunden haben
Die Ostwand wurde stark verändert. Doch dürfte sich hier eine Dreifenstergruppe befunden haben

Die Markgrafen Otto IV. und Konrad bestätigen 1287 dem Vogt Heinrich von Liebenwalde die Vermessung der Feldmark von Rödelin. Es ist ein Name, der sich aus dem Slawischen ableitet und die Siedlung eines Mannes namens Rodla bezeichnet. Laut Landbuch von 1375 gehörten zwar 43 Hufen zum Dorf, lagen aber wüst. Gut möglich, dass damals das Gotteshaus zeitweilig zur Ruine herabsank.
Die Röddeliner Dorfkirche besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite, Schiff mit geradem Ostabschluss und einer tonnengewölbten Sakristei auf der Nordseite. Alle drei Bauglieder wurden aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet und sind von einem umlaufenden geschrägten Sockel umzogen. Das dieser auch die Sakristei umzieht ist neben der Mauerwerksausführung ein deutliches Indiz, dass diese zusammen mit der restlichen Kirche errichtet wurde.

Im Westen erfolgt der Zugang durch ein repräsentatives Dreistufenportal. Auf der Südseite befinden sich, ebenfalls gestuft, Gemeindeportal und Priesterpforte. Alle bis jetzt erwähnten Details sprechen für eine Datierung des Baus ins 13. oder frühe 14. Jahrhundert.
Das heutige Erscheinungsbild der Kirche geht auf einen Brand im Jahr 1803 und den folgenden Wiederaufbau von 1806-09 zurück. Bei der Katastrophe wurden wohl die oberen Partien des Mauerwerks, besonders im Osten, so in Mitleidenschaft gezogen, dass sie teilweise vollständig ersetzt werden mussten. Bei dieser Gelegenheit wurden dann auch die Fenster vergrößert die mit Blendnischen wechseln und der Ostabschluss fast gänzlich verändert. Hier dürfte sich früher eine Dreifenstergruppe befunden haben. Zeitgleich entstand auch der quadratische Dachturm. Bei den Fenstern dürfte dies aber schon der 2 Umbau gewesen sein, wie die vorwiegend mit Backstein zugesetzten Öffnungen auf beiden Längsseiten zeigen.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.2. Kreis Templin. 1937. Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …