Riesdorf

Landkreis Teltow-Fläming

Die zugesetzten Öffnungen der ehemaligen Dreifenstergruppe im Osten sind noch gut zu erkennen
Die zugesetzten Öffnungen der ehemaligen Dreifenstergruppe im Osten sind noch gut zu erkennen

Bereits 1221 taucht der Ort als Riesdorp in einer Urkunde auf. Der Name leitet sich aus dem Mittelniederdeutschen ab. Ris bedeutet dort Reisig oder Gebüsch.
Riesdorfs Kirche besteht aus schiffsbreitem querrechteckigem Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Beide Bauglieder zeigen den Wechsel von groß- und kleinteiligen Lagen einfach gespaltener Feldstein. Jedoch lässt sich eine deutliche Baunaht zwischen Turm und Schiff beobachten. Auch ist das Mauerwerk des Turms teilweise mit Backsteinbruch durchsetzt. Ihn krönt ein eingezogenes verbrettertes Glockengeschoss, das von einer verschieferten Schweifhaube mit Laterne abgeschlossen wird. Zwei Strebepfeiler aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk stützen die Ostwand an den Ecken. Die dortige Dreifenstergruppe ist zugesetzt aber noch gut zu erkennen. Alle übrigen Fenster sind neuzeitlich verändert. Auf der Südseite findet sich Spitzbogenportal. Ein weiteres, etwas schmaler, liegt als Priesterpforte im Norden. Beide Öffnungen haben Feldsteinlaibungen. Das rundbogige Backsteinportal auf der Nordseite des Turms stammt aus dem späten Mittelalter.

Ausgehend vom Mauerwerk entstand der Bau kaum vor dem Ende des 13. Jahrhunderts. Dabei errichtete man zuerst das Schiff und dann, nach einer kurzen Unterbrechung, den Feldsteinunterbau des Turms. Alle weiteren Veränderungen – der Turmoberbau datiert auf 1687 – sind barockzeitlich. Und so stammt auch der größte Teil der Innenausstattung aus dem 17. Jahrhundert.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

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