Landkreis Teltow-Fläming
Indirekt erscheint Reinsdorf erstmals durch die Erwähnung eine Jacobus reynerstorp im Jahr 1325. 1368 taucht der Ort dann als Reynstorp erstmals in den schriftlichen Quellen auf. Der Name leitet sich vom deutschen Personennamen Reinher – vielleicht der Lokator – ab.
Beim hiesigen Gotteshaus handelt es sich um eine spätromanische Anlage des sogenannten vollständigen Typs aus Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Im Westen ist dem Bau ein achtseitiger verschieferter Dachreiter aufgesetzt. Das Mauerwerk besteht, mit Ausnahme dem der Giebel, aus sorgfältig bearbeiteten Feldsteinquadern. Bei dieser aufwändigen Technik werden die Steine der Außenschicht nicht nur einfach gespalten sondern an fünf Seiten glattgeschlagen.
Sämtliche Fenster der Längsseiten wurden barock vergrößert. Allerdings ist auf der Südseite des Chors noch eine der kleinen und hochsitzenden ursprünglichen Öffnungen erkennbar. Ebenfalls unverändert blieben die drei Fenster der Apsis. Auf beiden Seiten des Schiffs und auf der Südseite des Chors befand sich je ein Zugang. Erhalten hat sich davon allerdings nur noch das Gemeindeportal auf der Schiffssüdseite. Seine Tür trägt die Jahreszahl 1706. Der Zugang im Norden wurde zum Fenster umgestaltet. Die Priesterpforte am Chor ist nur noch ansatzweise zu erkennen. Die Innenausstattung stammt hauptsächlich aus dem 18. Jahrhundert.
Ausgehend vom Grundriss, der sorgfältigen Mauertechnik sowie der Form der erhaltenen Öffnungen kann man von einer Errichtung des Gebäudes vielleicht um die Mitte des 13. Jahrhunderts ausgehen. Alle wesentlichen späteren Veränderungen fanden zu Beginn des 17. Jahrhunderts statt. Das Türmchen im Westen folgte dann in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
nach:
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005