Rehfelde

Landkreis Märkisch-Oderland

Ein imposantes Bauwerk: Die Dorfkirche von Rehfelde
Ein imposantes Bauwerk: Die Dorfkirche von Rehfelde

1241 oder 51 wird Revelde erstmals erwähnt. Der Name, ein Feld auf dem Rehe stehen, suggeriert eine friedvolle Landschaft und dürfte so die Hoffnungen der damaligen Siedler ausgedrückt haben.
Die Dorfkirche besteht aus querrechteckigem Westturm, Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Den Chor umzieht ein hoher gefaster Sockel. Hier finden sich auch Reste von Fugenritzungen. Schiff und Chor bestehen aus regelmäßigen Lagen bearbeiteter Feldsteinquader. Nur in den oberen Bereichen finden sich teilweise mit Backsteinbruch durchsetzte Ausbesserungen. Dagegen ist der Turm durch eine deutliche Baunaht abgegrenzt. Sein Mauerwerk erscheint bei leichtem Ansatz zur Lagigkeit doch unregelmäßig. Für seine Kanten wurde hauptsächlich, wie auch für die Gewände der Schallöffnungen, Kalkstein verwandt. Neuzeitlich ist das Westportal.

Auf der Südseite des Chors liegt eine teilweise verputzte Eingangshalle aus Mischmauerwerk. Ihren Giebel ziert ebenfalls verputztes Blendmaßwerk aus Backstein mit Kielbögen. Die Halle verdeckt ein gestuftes Spitzbogenportal – die Priesterpforte – mit eingelegtem Dreiviertelrundstab. Zugesetzte Portale finden sich auf der Süd- und Nordseite des Schiffs.
Korbbogig vergrößert wurden die seitlichen Fenster von Schiff und Chor, während die des Ostabschlusses wohl scheinbar ihre ursprüngliche Form bewahrten. Hier dürften sich also von Anfang an nur 2 Fenster befunden haben. Das neuzeitliche Stichbogenfenster im Giebel darüber schneidet ein zugesetztes kleines Spitzbogenfenster oder eine Blende.
Im Innern ist der Triumphbogen zwischen Chor und Schiff spitzbogig, der Kanzelaltar stammt aus der Zeit um 1720. Außerdem existiert noch eine mittelalterliche Sandsteintaufe.

 

Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Dorfkirche Rehfelde

Nach Grundriss und Mauerwerksausführung wurden Schiff und Chor noch im 13. Jahrhundert errichtet. Der Turm folgte etwas später, wohl im 14. Jahrhundert. Kurz nach seinem Baubeginn scheint Kalkstein als Material zu Verfügung gestanden zu haben, so dass sich die Bauherrn wohl entschlossen, für die Kanten und die Schallöffnungen dieses neue Material zu verwenden. Eine Inschrift datiert die Errichtung der Eingangshalle in das Jahr 1499, was gut mit der Verwendung von Kielbögen im Giebel zusammengeht, die typisch für die spätgotische Zeit sind.
Barock verändert sind die seitlichen Fenster. Verschiedene Umbauphasen dieser Zeit sind auf der Nordseite des Chors zu beobachten. Hier liegt sowohl ein zugesetztes mittelalterliches Spitzbogenfenster wie auch ein großes vermauertes Fenster mit Korbbogenabschluss neben dem jetzigen großen, aber auch aus barocker Zeit stammenden Fenster.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …