Rambow

Landkreis Prignitz

Dorfkirche Rambow: Neogotischer Westturm vor kleinem spätmittelalterlichen Rechtecksaal
Dorfkirche Rambow: Neogotischer Westturm vor kleinem spätmittelalterlichen Rechtecksaal

Erstmals erwähnt wird das Dorf 1376 als Rambowe. Der Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bezeichnet dort einen bei einem Holzeinschlag gelegenen Platz.
Rambows Kirche ist ein kleiner Rechtecksaal mit eingezogenem neogotischen Westturm. Das Mauerwerk des Schiffs ist unregelmäßig und mit Backsteinbruch durchsetzt. Während auch Teile der Westwand im 19. Jahrhundert neu errichtet wurden, hat der Osten sein spätmittelalterliches Erscheinungsbild bewahrt. Zwei breite, gedrungenen Fenster flankiert von backsteingerahmten Kreisblenden lassen Licht ins Kircheninnere. Darüber erhebt sich ein blendengeschmückter Staffelgiebel mit Fialen. Auf der Rückseite dieses Giebels lassen sich noch die Spuren des mittelalterlichen, einst steileren, Kirchendachs beobachten.

Die seitlichen Fenster wurden neogotisch verändert. Dagegen hat sich auf der Südseite noch ein typischer spätgotischer Zugang erhalten. Hier betritt man das Gotteshaus durch eine Pforte mit Stichbogenabschluss die in einer gekehlten Spitzbogenblende liegt. Drei ins Feldsteinmauerwerk eingelassene schlichte Backsteinkreuze rahmen das Portal. Ein weiteres Backsteinkreuz findet sich über einer Ziegelnische am östlichen Ende der Südwand. Hier befand sich wohl einst eine Figur oder ein Licht.
Die Mauerwerksausführung, die verwandten Backsteinschmuckelemente und die Form der Ostfenster wie auch des Südportals deuten auf eine Errichtung des Bauwerks im 16. Jahrhundert. 1874 wurde der Westturm angefügt. Ebenfalls im 19. Jahrhundert vergrößerte man die Fenster.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

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