Radewege

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Typisch für die späte Gotik: Der dreiseitige Ostabschluss
Typisch für die späte Gotik: Der dreiseitige Ostabschluss

Erstmals erwähnt wird das Dorf als Radenwende 1335, erscheint im Landbuch von 1375 unter dem Namen Radewede und tritt seit dem 15. Jahrhundert unter seinem heutigen Namen auf. Möglich ist eine Herleitung vom slawischen Vornamen Radoved (rad: tätig, gern froh; ved: wissen). Laut erwähntem Landbuch verfügt der Ort über 42 1/2 Hufen, von denen 4 dem Pfarrer gehören.

Die Kirche ist ein rechteckiger Saalbau mit querrechteckigem Turm in Schiffsbreite und polygonalem Ostabschluss. Ihr Mauerwerk besteht aus unregelmäßigen Feldsteinen stark unterschiedlicher Größe mit einem hohen Anteil Backsteinen. Ecken, das gesamte Oberteil des Turms und die Gewände der Fenster und Portale sind aus diesem Material. Besonders auffällig ist das schöne Portal an der Südseite mit seiner dreifachen Bogenabfolge. Im Innern besitzt das Schiff ein Kreuzgewölbe.
Grundriss, Mauerwerk und die Ausführung der Fenster und Portale weisen in die 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Dies könnte auch gut mit schriftlich überlieferten Ereignissen übereinstimmen. So wurde das seit 1409 der Brandenburger Altstadt gehörende Gebäude 1418 durch Hans von Quitzow niedergebrannt. Damit ließe sich dann der Neubau der Kirche in eben dieser Zeit erklären.
Im Laufe der Jahrhunderte folgten weitere Veränderungen wie ein teilweiser Neuaufbau nach einem Brand im Jahr 1608 oder die Erhöhung des Turms wohl 1756.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …