Landkreis Ostprignitz-Ruppin
1396 wird das Dorf erstmals als Rodensleue, 1422 als Radensleue erwähnt. Ableiten lässt sich der Name wohl vom slawischen Personennamen Radoslaw. Spätere Zeit glichen dies dann an andere Ortsnamen mit der Endung –leben an.
Radenslebens Dorfkirche ist von 3 entscheidenden Bauphasen geprägt. Am Anfang stand ein einfacher Rechtecksaal, errichtet aus relativ regelmäßigem Quadermauerwerk, wie es für das 13. und beginnende 14. Jahrhundert charakteristisch war. Aus dieser Zeit stammt noch ein, wenn auch zugesetztes, Fenster auf der Nordseite.
Im späten Mittelalter wurde der eingezogene Westturm mit seinem unregelmäßigen Mauerwerk und den Backsteinkanten angefügt. Ebenfalls zu dieser Zeit dürfte die Ostseite verändert worden sein, daraufhin das Doppelfenster in einer Backsteinblende und die Blendengruppe im Giebel.
Eine durchgreifende Umgestaltung brachten dann die Jahre von 1865-70. Der damalige Besitzer, Ferdinand von Quast, Architekt, Kunsthistoriker und preußischer Staatskonservator ließ das Bauwerk restaurieren. Die seitlichen Fenster erfuhren dabei eine neogotische Vergrößerung und auf der Südseite wurde neben einem wohl barocken Anbau ein zweiter aus Backstein errichtet.
Schon 1854 war im Osten der Campo Santo nach italienischen Vorbildern angelegt worden. Dabei entstand ein Ensemble, dass trotz seiner Andersartigkeit gut mit dem mittelalterlichen Ostgiebel harmoniert.
Hauptsächlich entstammt die heutige Innenausstattung dem Umbau des 19. Jahrhunderts. Es befinden sich dort aber auch eine Sandsteintaufe aus dem 16. Jahrhundert und zwei Majolikareliefs aus Florenz aus der Zeit um 1500. 1994 wurde der Bau noch einmal restauriert.
nach:
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.