Radekow

Landkreis Uckermark

radekow_nordost

Das Kloster Seehausen in der Altmark erwirbt im Jahr 1264 das Dorf Radicowe. 1291 wechselt es den Besitzer und gehört nun dem Jungfrauenkloster zu Stettin. Sein Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bezeichnet dort die Siedlung eines Radik – möglicherweise der Gründer.
Radikows Kirche befindet sich auf dem erhöht gelegenen und von einer mittelalterlichen Feldsteinmauer umgebenen ehemaligen Friedhof. Auf der Südseite betritt man diesen durch ein – leider baufällig und deswegen gesichertes – spätmittelalterliches Backsteintor. Den Grundriss des Gotteshauses bildet ein eingezogener neoromanischer Backsteinturm, dass Schiff mit eingezogenem Chor und einer ebenfalls neoromanischen halbrunden Backsteinapsis im Osten.

Seine Außenwände zeigen ein relativ regelmäßiges Mauerwerk aus Feldsteinquadern, wobei sich in den oberen Partien Ausbesserungsspuren finden. Alle Fenster wurden neuzeitlich vergrößert und mit Backsteingewänden versehen. Ob sich an der Ostwand eine dort zu erwartende Dreifenstergruppe befand kann durch die Apsis nicht mehr festgestellt werden, ist aber anzunehmen. Neuzeitliche sind ebenfalls die Zugänge im Westen und Osten. Nur auf der Südseite des Schiffs lässt sich durch eine Störung im Mauerwerk noch das frühere Gemeindeportal lokalisieren. Ebenso hat sich auf der südlichen Chorwand noch der Bogen der Priesterpforte erhalten.
Ursprünglicher Grundriss sowie die Mauerwerksqualität sprechen für eine Entstehung des Bauwerks im späten 13., vielleicht auch erst im frühen 14. Jahrhundert. Seine heute Gestalt bekam es bei einem eingreifenden Umbau in den Jahren 1857/58 nach Plänen F. A. Stülers. Dabei wurde im Westen der Turm, im Süden die Apsis angefügt sowie sämtliche Öffnungen verändert.

nach:

Hugo Lemke (Hrsg.), Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Stettin. Bd. II, Die Kreise Randow, Greifenhagen und Pyritz. 1901.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

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