Protzen

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Protzens kleine Feldsteinkirche von Südwesten
Protzens kleine Feldsteinkirche von Südwesten

324 wird das Dorf erstmalig erwähnt. Sein Name lässt sich aus dem Altpolabischen ableiten und bedeutet so viel wie „ein Ort an dem Hirse wächst.“

Querrechteckiger Westturm, Schiff und eingezogener Chor mit geradem Ostabschluss sind die Bauglieder der kleinen Kirche. Errichtet wurden sie aus Lagen relativ unregelmäßiger Feldsteine. Neuzeitlich scheint das Rundbogenportal der Westseite genau wie der verputzte Anbau im Süden. Dort befindet sich aber auch ein mit Backstein zugesetztes Feldsteinportal aus der Erbauungszeit. Diese dürfte in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts liegen. Die Schiffsfenster wurden stichbogig vergrößert. Auf der Nordseite des Chors jedoch hat sich noch ein Original erhalten. Die Mauerreste und Ausbesserungsspuren darunter deuten auf eine wieder abgerissene Sakristei. Eine Beobachtung, die sich in Prignitz und Ruppinger Land öfter machen lässt. Über die ursprüngliche Gestaltung des Ostabschlusses, wo sich ein verändertes Fenster befindet, lässt sich nichts mehr sagen. Spuren einer Dreifenstergruppe sind jedenfalls nicht mehr erkennbar. Der heutige quadratische Dachturm mit Spitzhaube stammt aus dem Jahr 1682.
Im Innern ziert den Chor ein Kreuzgratgewölbe, das wohl dem 16. Jahrhundert zuzuordnen ist. Turm und Schiff verbindet ein Rundbogen, der Triumphbogen ist spitzbogig. Die neubarocke Ausmalung stammt aus dem Jahr 1912.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Ulrich Schwarz und Matthias Metzler, Denkmale in Brandenburg. Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Teil 2. 2003.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …