Landkreis Spree-Neiße
Erstmals erscheint das Dorf als Bresen 1346 im Verzeichnis des Meißner Bischofssitzes. Der Name dürfte aus dem Slawischen stammen. Allerdings ist die Deutung unsicher. Möglich wäre ein Bezug zu Heidekraut.
Die Lage der Preschener Kirche, in einem Buchenhain umgeben vom ehemaligen Friedhof, kann man nur als romantisch bezeichnen. Ehemals Wallfahrtskirche und St. Valentin geweiht, handelt sich bei ihr um einen einfachen Rechtecksaal mit nicht zeitgleichem Sakristeianbau im Norden und Fachwerkvorhallen im Süden und Westen. Im Südosten erhebt sich separat ein hölzerner Glockenturm. Unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk durchsetzt mit Raseneisenstein bildet die Außenmauern. Dabei ist noch ein gewisser Wechsel groß- und kleinteiliger Lagen zu erkennen. Auch die Gerüstlöcher haben sich erhalten. Für die Kanten wurde, wie oft in der Region, Raseneisenerz verwendet. Dies trifft auch für die Sakristei zu, bei welcher der Raseneisenerzanteil deutlich größer ist. Beide Giebel hat man wohl neuzeitlich in Backstein erneuert und verputzt.
Sämtliche Fenster sind nachträglich vergrößert und weisen Backsteingewände auf. Nur die mittlere Öffnung der Dreifenstergruppe im Osten scheint ihre ursprüngliche schlanke Spitzbogenform bewahrt zu haben. Mittelalterliche Portale und Pforten sind nicht mehr vorhanden.
Im flachgedeckten Innenraum wurden vor einiger Zeit mittelalterliche Wandmalereien entdeckt. Im Osten finden sich Szenen aus dem Leben Jesu wie die Gefangennahme in Gethsemane und Maria und Jesus im Tempel. An der Südwand trifft man auf die Figuren Heiliger.
Ausgehend vom unregelmäßigen Mauerwerk entstand das Gotteshaus in Preschen wohl erst im späten Mittelalter, die tonnengewölbte Sakristei nicht vor der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Alle weiteren wesentlichen Veränderungen wie die Vergrößerung der Fenster sowie den Anbau der Eingangshallen sind barockzeitlich. Aus dieser Epoche stammte ursprünglich auch eine der beiden Glocken. 1679 goss sie der bekannte Glockengießer Billich während er in Groß Kölzig arbeitete. Allerdings wurden beide Glocken im 2. Weltkrieg eingeschmolzen, so dass heute Nachgüsse aus den Jahren 1949 und 1959 im Glockenturm hängen.
nach:
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005