Prädikow

Landkreis Märkisch-Oderland

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Ursprünglich handelte es sich bei Prädikow um zwei nur durch einen Bach getrennte Dörfer. Erstmals erwähnt werden diese Predicowe 1340. Nach Ausweis des Landbuchs von 1375 verfügten sie zusammen immerhin über 104 Hufen. Relativ groß muss auch die Bedeutung dieser Doppelsiedlung im Mittelalter gewesen sein. Und so war das auch heute noch groß wirkende Gotteshaus vormals eine dreischiffige Basilika ähnlich denen in Strausberg, Altlandsberg und Hohenfinow, mit nur drei Jochen im Schiff, allerdings etwas kleiner als die Vorgenannten. Diese herausgehobene Bauform mag mit der Größe des Ortes, aber auch seiner damaligen Bedeutung und vielleicht auch Lage an der via vetus, dem Handelsweg von Köpenick in die Neumark jenseits der Oder zusammengehangen haben.

Der Westturm in Schiffsbreite wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts verändert und bekam so seine heutige Form. Irgendwann früher müssen, wie in Hohenfinow, die Seitenschiffe wegen Baufälligkeit abgerissen worden sein. Die nun offenen Bögen wurden vermauert und die auf jeder Seite 3 Fenster des Obergadens, durch welche das Kirchenschiff sein Licht erhielt, vergrößert. Diese baulichen Veränderungen wirken heute beim sanierungsbedürftigen Zustand von Kirche und Umgebung alles andere als attraktiv. Das ursprüngliche Mauerwerk selbst besteht aus Lagen regelmäßiger Feldsteinquader. Bemerkenswert sind noch die gut erhaltenen Putzreste mit Fugenritzung an der Nordwand des Chors und am Obergaden des nördlichen Mittelschiffs, sowie ein Schachbrettstein an der Chorsüdseite.
Im Inneren sind sowohl der Triumphbogen als auch die heute zugesetzte Verbindung zwischen Schiff und Turm spitzbogig. Erhalten hat sich noch eine mittelalterliche Glocke mit Majuskelinschrift, die aus der Erbauungszeit stammen könnte.
Diese dürfte in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts liegen. Darauf deuten sowohl Grundriss und Mauerwerk wie auch die unübersehbare Ähnlichkeit zu den anderen Basiliken auf dem Barnim, die hier als Vorbild für eine verkleinerte Ausgabe gedient haben dürften.

nach:

Friske 2001

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …