Potzlow

Landkreis Uckermark

Der Bedeutung des Ortes als Marktflecken angemessen: Die große Saalkirche von Potzlow
Der Bedeutung des Ortes als Marktflecken angemessen: Die große Saalkirche von Potzlow

Schon 1239 wird erstmals ein Potzlowe erwähnt. Der Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bezeichnet die „Siedlung eines Poslaw“. Ganz unbedeutend ist sie nicht, denn 1287 erscheint sie als Stadt (civitas), erhält 1305 das Marktrecht und wird im Landbuch von 1375 noch als oppidum (Städtchen, Flecken) geführt. Da verfügt Potzlow immerhin über 74 Hufen und 4 Pfarrhufen. Der Charakter eines Landstädtchens zeigt sich auch im Ortsgrundriss mit 3 Längs- und 2 Querstraßen und dem großen Marktplatz mit hölzernem Roland aus dem Jahr 1727.

Von entsprechender Größe ist dann auch die Kirche. Ein langgestreckter Saalbau mit querrechteckigem Westturm, geringfügig breiter als das Schiff. Errichtet wurde der Bau aus regelmäßigen Feldsteinquadern. Zusammen mit der Dreifenstergruppe des Ostgiebels ein deutlicher Ansatz für eine Datierung ins 13. Jahrhundert. Etwas später wäre der Turm mit seinem kleinteiligeren Mauerwerk anzusetzen.
Gut zu erkennen sind noch die ursprünglichen Fenster, deren Feldsteinbögen knapp unter der Traufhöhe liegen. Von der den Ostgiebel schmückenden zeittypischen Dreifenstergruppe ist nur noch das verkleinerte Mittelfenster geblieben. An der Südseite befindet sich eine zweistufige Priesterpforte. Zeitweilig verbarg diese sich hinter einer wieder abgerissenen Eingangshalle von deren Giebel noch Spuren an der Südwand zu finden sind und während ihr ehemaliger Fußboden heute frei liegt.
Der jetzige Turmoberbau in Backstein dürfte ein Barocker Zusatz sein. Das sehr schöne Eingangsportal des die Kirche umgebenden Friedhofs scheint aus dem späten Mittelalter zu stammen.

nach:

Historisches Ortslexikon für Brandenburg. VIII. Uckermark 1986
Fischer 2005

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