Plötzin

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Sehr früh taucht das Angerdorf als villa Plusin in einer Urkunde auf. Da gehört es dem Brandenburger Domkapitel, in dessen Besitz es bis 1726 verbleibt. Im Landbuch von 1375 sind 42 Hufen ausgewiesen, von denen 3 dem Pfarrer und 4 dem Lehnschulzen gehören, der auch das Lehnspferd zu stellen hat. Alle Abgaben des Dorfes gehen nach Brandenburg.

Die heutige Form der kleinen Kirche täuscht. Sie ist das Ergebnis umfassender Umbauten im Jahr 1733. Da wurde der ursprüngliche Ostabschluss, wohl eingezogener Chor und Apsis, abgerissen und das Kirchenschiff verlängert. Gleichzeitig erhöhte man das gesamte Bauwerk um ca. 1 m und stattete es mit einem verschieferten Dachturm aus. Die Spuren dieser Maßnahmen sind deutlich zu erkennen. So besteht der westliche Teil, das ursprüngliche Schiff aus Lagen nicht allzu sorgfältig zurecht gehauener Feldsteinquader. Dabei erreicht z.B. die Südwand eine Stärke von gut 1,20 m. Das ist enorm und zusammen mit dem vormaligen Grundriss und der Mauerwerksausführung ein wichtiger Anhaltspunkt für eine Datierung an den Anfang des 13. Jahrhunderts.
Aus der Zeit des grundlegenden Umbaus stammt auch der größte Teil der Innenausstattung, wie der Kanzelaltar und die Orgel. Allerdings haben sich auch 4 Schnitzfiguren aus dem späten Mittelalter erhalten.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …