Landkreis Oberspreewald-Lausitz
Im Jahr 1346 wird Ogroze erstmals erwähnt. Der sich aus dem Slawischen ableitende Name verweist auf eine Schanze oder Umzäunung.
Ogrosens Gotteshaus besteht heute aus leicht eingezogenem Westturm und einem Schiff mit Dreiseitenschluss. Während beim Turm das regelmäßige Feldsteinmauerwerk frei liegt ist das Schiff vollkommen verputzt. Ausgespart wurden allerdings im Osten an der südlichen Facette zwei übereinanderliegende Steine. In den oben liegenden größeren wurde ein Kreuz eingemeißelt. Dieses Relief entspricht in seiner Form den sonst gelegentlich als Wandmalereien im Kircheninneren erhaltenen Weihekreuzen. Ansonsten geht das heutige äußere Erscheinungsbild des Schiffs vollkommen auf die Arbeiten des Jahres 1760 zurück. Inwiefern es im Kern mittelalterlich ist bzw. Material eines Vorgängers Verwendung fand, lässt sich nicht sagen. Anders beim Turm. Die Mauertechnik deutet ziemlich klar ins 13. Jahrhundert. Dafür spricht auch das repräsentativ zu nennende Westportal mit seinem Begleitbogen und den klar abgesetzten Kämpfersteinen. Darüber findet sich ein großer mehrstufiger Okulus, ein Schmuckelement, wie es nicht selten an Feldsteinkirchen dieser Zeit auftritt. Mehrere horizontale Baunähte zeugen von kurzfristigen Unterbrechungen der Arbeit. Das Glockengeschoss zeigt paarige Schallöffnungen mit Gewänden aus Raseneisenstein. Das gleiche, in der Gegend oft verwendete Material, wie es auch bei der inneren Stufe des Okulus zum Einsatz kam.
Im Innern hat sich eine spätgotische Sandsteintaufe, allerdings mit modernem Fuß, erhalten.
nach:
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.