Noßdorf

Landkreis Spree-Neiße

Kirche im Grünen: Detail von der Nordseite
Kirche im Grünen: Detail von der Nordseite

Noßdorf, heute Ortsteil der Stadt Forst an der Oder, wird 1346 als Noßelstorff erstmals erwähnt. 1545 erscheint es dann als Nostorf fast schon in heutiger Schreibweise. Der Name könnte sich aus dem Slawischen ableiten, lässt sich aber nicht deuten.
Die Noßdorfer Kirche besteht aus eingezogenem neoromanischem Backsteinturm und Schiff mit Dreiseitenschluss. Im Süden wurde eine ebenfalls neoromanische Eingangshalle aus Backstein angefügt. Das Schiff ruht vollständig auf einem umlaufende ca. 0,5-1,0 m hohen Feldsteinsockel dessen Fase von Formsteinen gebildet wird. Das Mauerwerk ist mehr oder weniger unregelmäßig, durchsetzt mit Backsteinbruch und Raseneisenstein. Teilweise sind noch Lagen erkennbar, bei denen solche aus größeren, einfach gespaltene Feldsteinen mit kleinteiligen Zwicklagen wechseln. Für die Kanten des polygonalen Chorschlusses sowie die Gewände der Öffnungen wurden Ziegel verwendet. Die vergrößerten Fenster haben Putzfaschen, sind im Norden eindeutig neogotisch.

Eine auf der Nordseite liegende und zugesetzte Pforte zeigt im Inneren ein profiliertes Gewände. Am jetzt durch den neuzeitlichen Turm verdeckten Westportal hatte sich, jedenfalls bis 1939, ein alter Sperrbalken erhalten. Die Inneneinrichtung stammt vorwiegend aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Die ehemals dem heiligen Laurentius geweihte Kirche entstand wohl im späten 14. oder sogar erst im 15. Jahrhundert. Unklar ist, ob sie von Anfang an eine polygonalen Ostschluss hatte. Dieser soll auf jeden Fall barockzeitlich erneuert worden sein. Der letzte Umbau fand 1886 statt. Ihm verdankt die Kirche Turm und Südvorhalle sowie die Erneuerung des Westgiebels.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.6. Kreis Sorau und Stadt Forst. Bearbeitet von Hans Erich Kubach und Joachim Seeger. Berlin 1939.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005  

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