Landkreis Havelland
Um das Jahr 1370 wird der Ort erstmals erwähnt. Sein Name stammt aus dem Slawischen und bezieht sich auf Leute, die in der Niederung siedeln.
Die Nitzahner Dorfkirche besteht aus Saal und eingezogenem Chor mit geradem Abschluss. Im Westen krönt das Bauwerk ein eingezogener quadratischer Giebelturm mit Schweifhaube und Laterne. Vier Strebepfeiler stützen hier die Fassade, in deren Mitte ein neuzeitlicher Stichbogenzugang liegt. Zwei weitere Stützen finden sich im Osten.
Zwar ist das gesamte Bauwerk verputzt, doch liegt ein umlaufender niedriger Feldsteinsockel frei. Ebenfalls ausgespart, und hier ganz bewusst, sind die Backsteingewände eines Spitzbogenportals auf der Schiffssüdseite wie auch ein Chorfenster sowie im Osten die angedeuteten Umrisse zweier Fenster und Blenden im Giebel. Bei den Fenstern im Osten verwundert allerdings die Rundbogenabschlüsse sowie ihre scheinbare Anzahl. In den meisten Fällen finden sich im Osten 3 Öffnungen, die sogenannte Dreifenstergruppe, wie sie sich auch in den Blenden des Giebels spiegelt. Möglich allerdings ist, dass diese schon beim Umbau verloren ging und so nur noch angedeutet wurde. Am Portal wechseln sich bei dessen Abschluss glasierte und unglasierte Ziegel ab. Eine im späteren Mittelalter beliebte Verzierungsart.
Die Innenausstattung stammt vom Ende des 18. Jahrhunderts.
Ausgehend vom Grundriss und sichtbaren ursprünglichen Details gehört das Gotteshaus wohl ins 14. oder 15. Jahrhundert. Genaueres ließe sich nur sagen, wenn die Art des Mauerwerks unter dem neuzeitlichen Putz bekannt wäre. Dachturm und Laterne, wie auch die Westwand mit ihren Stützen, aber auch die Strebepfeiler im Osten stammen vom Ende des 17. Jahrhunderts. Gut möglich, dass hier ein zuvor eingestürzter Westturm ersetzt oder Schäden, vielleicht aus dem Dreißigjährigen Krieg, behoben wurden.
nach:
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005