Neuhof

Landkreis Teltow-Fläming

Als aus dem Klosterhof ein Dorf wurde, brauchte es eine neue Kirche. Der kleine Neuhofer Rechtecksaal von Südwesten
Als aus dem Klosterhof ein Dorf wurde, brauchte es eine neue Kirche. Der kleine Neuhofer Rechtecksaal von Südwesten

Sehr früh, nämlich schon 1170, erscheint der Ort als nova curia – nichts anderes als die lateinische Form von Neuhof – in den schriftlichen Quellen. 1225 wird er als Grangie, als Wirtschaftshof der Zinnaer Zisterzienser bezeugt. Neuhof entstand wohl zusammen mit dem nahegelegenen Kloster und wurde von Konversen, Laienbrüdern, bewirtschaftet. Als deren Zahl im 14. Jahrhundert zurückgeht, wandelt man den Hof in ein Dorf um. Als solches erscheint es 1413 in einem Dokument. Ein richtiges Dorf braucht eine Kirche. Aus dem Dachstuhl der Neuhofer Kirche liegt ein Dendrodatum vor: 1393. So scheint die Umwandlung schon am Ende des 14. Jahrhunderts stattgefunden zu haben.
Neuhofs Kirche ist ein kleiner Rechtecksaal mit einem verschieferten Dachturm im Westen. Im Nordosten trifft man auf Spuren eines abgerissenen Anbaus, wohl einer Sakristei. Errichtet wurde das Bauwerk aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Dies passt zum Dendrodatum und den schriftlichen Nachrichten.
Der Westgiebel weist drei backsteingefasste Spitzbogenblenden als Schmuckelement auf. Alle Fenster sind korbbogig verändert. Auf der Südseite liegen zwei Portale. Ihre Laibungen bestehen zum Teil aus Backstein wohl mittelalterlichen Formats. Beim Gemeindeportal scheint der Abschluss ausgebessert. Trotz leichter Veränderungen kann man diese Zugänge aber wohl als stumpfe Spitzbogenportale ansprechen. Zwei große Korbbogenfenster finden sich im Osten. Ob dazwischen als letzter Rest einer ehemaligen Dreifenstergruppe eine vermauerte Öffnung liegt, lässt sich auf Grund des dichten Pflanzenbewuchses nicht sagen.
Im Innern überspannt eine flache Putzdecke den Raum, dessen Ausstattung vorrangig aus dem 18. Jahrhundert stammt.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Marie-Luise Buchinger, Marcus Cante, Denkmale in Brandenburg, Landkreis Teltow-Fläming. Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Bd. 17.1, 2000. Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Bd. 17.1, 2000

 

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