Landkreis Prignitz
In der Schreibweise Nezow taucht das Dorf 1329 erstmals in den Quellen auf. Der Name dürfte sich aus dem Slawischen ableiten und auf einen Mann namens Nes oder Nesch zurückgehen.
Netzows Kirche besteht aus einem im Verhältnis zum Schiff auffallend hohen Westturm und dem Saal mit geradem Ostabschluss. 4 neuzeitliche Strebepfeiler stützen den Turm, wobei die an den westlichen Ecken deutlich älter sind. Turm und Schiff wurden aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk, durchsetzt mit Backsteinbruch, errichtet. Es finden sich überall Spuren starker Ausbesserungen. Ganze Partien des Schiffs wurden in Backstein erneuert. Aus neuzeitlichem Backsteinmauerwerk besteht auch die gesamte Westwand und der dortige neogotische Anbau. Der Turm hat bauzeitliche Backsteinkanten, backsteingefasste gekuppelte Schallöffnungen und reichen Blendschmuck an seinen Giebeln.
ursprüngliche Bausubstanz
spätere Veränderungen
Grundriss Dorfkirche Netzow
Umzeichnung nach: Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909, S. 198, Abb. 197
Alle Öffnungen wurden verändert. Im Norden finden sich noch Reste eines zugesetzten Portals und eines Spitzbogenfenster, das von der dortigen Stütze geschnitten wird.
Ausgehend von Grundriss und Mauerwerk sowie dem Blendschmuck am Turm gehört die Netzower Kirche wohl in die 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Eine umfassende Neugestaltung, bei der die alten Öffnungen größtenteils verschwanden sowie der Ostabschluss vollständig neu hochgemauert wurde, datiert ins Jahr 1886.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin