Nehesdorf

Landkreis Elbe-Elster

Der eingezogenen Turmaufsatz stammt aus dem 18. Jahrhundert
Der eingezogenen Turmaufsatz stammt aus dem 18. Jahrhundert

Als Negistorff wird der Ort 1346 erstmals erwähnt. 1376 erscheint die Bezeichnung Nedwygestorff. Alles deutet auf eine Ableitung von einem deutschen Personennamen mit –wig- als zweiter Silbe. Die Erste lässt sich leider nicht ermittelen.
Nehesdorf, heute ein Ortsteil von Finsterwalde, liegt im Süden des Städtchens. Seine Kirche, geweiht der Heiligen Katharina verbirgt sich hinter Häusern etwas abseits der Straße. Sie besteht aus schiffsbreitem querrechteckigen Westturm, Schiff und leicht eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Das Schiff ist etwas niedriger als der Chor – vielleicht Folge des Wiederaufbaus nach einem Brandschaden. Alle drei Bauglieder wurden aus relativ regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Das Turmobergeschoss ist eingezogen, verbrettert und wird von einem quadratischen ebenfalls verbretterten Reiter gekrönt.

Die seitlichen Fenster wurden ebenso verändert wie die Zugänge. Teilweise sind noch Spuren der früheren Lanzetten zu erkennen. Im Osten ist die sicher dort einst vorhandene Dreifenstergruppe vollständig verschwunden. Auf der Südseite zeigen sich noch Reste eines Portalgewändes. Neben diesen wurde ein Sühnekreuz, nach Information im Schaukasten aus dem Jahr 1606 mit früherem Standort an der Dresdner Straße, aufgestellt.
Vollkommen frisch wirkt das zweifach gestufte Spitzbogenportal im Westen. Nach dem hier als Quelle genutzten „Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. 2000.“ befand sich dort zu Beginn des Jahrhunderts noch eine Vorhalle aus Fachwerk aus dem 19. Jahrhundert.
Ausgehend von Mauerwerk und Grundriss dürfte das Nehesdorfer Gotteshaus noch im 13. Jahrhundert entstanden sein. Sein Umbau, vielleicht nach einer schon angedeuteten Katastrophe, erfolgte dann wohl in der Mitte des 18. Jahrhunderts.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

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