Mörz

Landkreis Potsdam-Mittelmark

moerz_suedost

Schon 1161 erwähnt eine Urkunde den Burgward Mordiz, 1383 erscheint der Ort dann als Morcz. An seinem Nordende befinden sich die Reste eines Ringwalls als immer noch auffälliges imposantes Bodendenkmal. 1591 unterscheidet ein Dokument über die Besitzverhältnisse zwischen 36 Dorf- und 17 Borghufen. 1275 ist Mörz Mutterkirche von Grabow, Katerborn, Wenddorf, Ziezow und Locktow.
So scheint also das heute Dorf aus einer slawischen Burg mit Vorburgsiedlung hervorgegangen zu sein. Die Burg dürfte unter deutscher Herrschaft oder christianisiertem slawischen Adel weiter bestanden haben. Dazu könnte dann im 13. Jahrhundert noch eine vorübergehende Rolle als Großparochie gekommen sein.

All diese Umstände würden einige Besonderheiten des Gotteshauses erklären. Es ist verhältnismäßig groß. Das Feldsteinmauerwerk von Schiff und Chor, der ursprünglich vielleicht noch eine halbrund Apsis besaß, deutet mit seiner Ausführung noch auf eine Errichtung im späten 12. Jahrhundert. Erst im nächsten Jahrhundert setzte sich dann das sorgfältig behauene Quadermauerwerk, wie es sich am nachträglich angefügten eingezogenen Turm findet, durch. Dieser ist mit einer der ältesten Brandenburger Glocken ausgestattet. Auf ihr, die an den Anfang des 13. Jahrhunderts gehört, wird ein Gießer Frizgo erwähnt.
Der dreiseitige Ostabschluss ist ein Werk des späten Mittelalters. Während des Dreißigjährigen Krieges fiel Mörz kurzzeitig wüst. Doch schon 1676 waren alle Bauernstellen wieder besetzt. Nach dieser Zeit wurden dann wohl auch einige Kriegsschäden ausgebessert, wie vermauerter Ziegelbruch an der Südostecke des Schiffes zeigt. Barock sind die großen flachbogigen Fenster am Chor. Das eindrucksvolle Westportal mit seinem abgestuften Gewände aus Formstein ist jedoch ein Werk der Neoromanik des 19. Jahrhunderts.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …