Mildenberg

Landkreis Oberhavel

mildenberg_suedost

Erstmals erwähnt wird Mildenberch im Jahr 1267. 1270 geht das Dorf dann mit dem Löwenberger Land an den Brandenburger Bischof. Mild stand im Mittelniederdeutschen für so positive Begriffe wie freigebig, gütig und herzlich. Ein Dorf, an einem so beschriebenen Berg gelegen, konnte nur gedeihen. Jedenfalls dürfte das der Wunsch seiner namensgebenden Gründer gewesen sein.

Mildenbergs Kirche besteht aus leicht über das Schiff heraustretendem querrechteckigem Westturm und langgestrecktem Saal. Der Sakristeianbau im Südosten, innen tonnengewölbt, könnte zeitgleich mit Turm und Schiff sein. Eine Baunaht jedenfalls ist nicht zu erkennen. Alle drei Bauglieder wurden aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Der quadratische Turmaufsatz mit seiner Schweifhaube ist eine barocke Zutat, nach Ausweis der Zahl auf der Wetterfahne, aus dem Jahr 1766. In dieser Zeit dürften auch die Veränderungen an den Fenstern erfolgt sein. So präsentieren sich die seitlichen Fenster heute vergrößert und mit Rundbogenabschlüssen. Einige ihre ursprünglich spitzbogigen Vorgänger sind allerdings auf beiden Seiten noch erkennbar. Mehr oder weniger unverändert blieb dagegen wohl die Dreifenstergruppe im Osten. Gleiches scheint für die Portale zu gelten. Nur das auf der Südseite wurde vermauert. Es weist aber, wie auch das Spitzbogenportal im Westen, einen Begleitbogen auf.
Grundriss und Mauwerksausführung sowie die Form der Öffnungen sprechen für eine Errichtung der Kirche in der 2. Hälfte des 13., vielleicht auch zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Alle wesentlichen Veränderungen erfolgten dann im 18. Jahrhundert. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden Turm und Innenraum restauriert.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …