Landkreis Dahme-Spreewald
Erstmals erscheint der 5 km nördlich Königs Wusterhausens gelegene Ort 1375 im Landbuch Kaiser Karls des IV. Damals gehören 40 Hufen zu ihm, von denen 4 der Versorgung der Pfarrstelle dienen. In Mirenstorpp gibt es einen Krug. Als Lehensinhaber wird ein Cuntze Broburg vermerkt. Zu Beginn des 15. Jahrhundert findet sich das Dorf im Besitz der Vorsewitz, 1426 dann in den des Mittenwalder Ritters Peter Fleischauer. Seit 1440 gehörte es den Enderlein. Der Name, eine Mischform aus Deutschem und Slawischen, geht auf den wendischen Namen eines Miren oder Miron, vielleicht der Gründer des Ortes, zurück.
Die Kirche liegt auf dem Anger, umgeben vom ehemaligen Friedhof. Zugang erhält man im Westen durch ein rundbogiges mit Feldstein durchmischtes Backsteintor, welches noch dem späten Mittelalter angehören dürfte. Es handelt sich bei ihr um einen einfachen Rechtecksaal, errichtet aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk, durchsetzt mit Backsteinbruch. Besonders die oberen Partien weisen starke Ausbesserungen mit neuzeitlichem Ziegelmaterial auf. Im Westen krönt den Bau ein quadratischer, verbretterter Giebelturm mit leicht geschwungenem Pyramidendach. Auf seiner Wetterfahne findet sich die Jahreszahl 1855, auf weiterer Fahne über dem Walmdach im Osten 1991. Am Westgiebel fällt durch Baunähte auf, dass dieser, wie im Mittelalter allgemein üblich, früher steiler war.
Noch einigermaßen erkennbar sind die Überreste zweier backsteingefasster Portale auf der Südseite. Dabei handelte es sich einst um Gemeindeportal und Priesterpforte. Heute erfolgt der Zugang durch das neuzeitliche Portal im Westen. Rechts neben diesem vermauerte man in Bodenhöhe den kleinen Mahlstein einer Handmühle. Sämtliches Fenster wurden neuzeitlich verändert und mit Korbbogenabschlüssen und Putzfaschen versehen. Nur im östlichen Bereich der Nordseite findet sich noch ein zugesetztes backsteingefasstes Spitzbogenfenster. Gleiches gilt für die Öffnungen der Dreifenstergruppe im Osten. Auch hier ist das vermauerte ursprüngliche Mittelfenster noch erkennbar.
Im Innern von Interesse sind drei gotische Schnitzfiguren. Einmal eine Madonna mit Kind vom Ende des 14. Jahrhunderts, sowie etwas jünger die hl. Barbara datiert ins 2. Viertel und der hl. Jakobus aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Wie diese Figuren stammt das Gotteshaus nach Ausweis seiner Mauerwerksqualität aus dem späten Mittelalter. 1710 erfolgte ein barocker Umbau bei dem der heutige, nach Ausweis der Wetterfahne aber wohl im 19. Jahrhundert erneuerte Dachturm hinzukam. Um diese Zeit dürfte auch die barocke Umgestaltung der Öffnungen erfolgt sein. Erst im 20. Jahrhundert, 1921 wurde der Saal um ca. 1 m in Backstein erhöht.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 4.1. Kreis Teltow. 1941.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005