Mallnow

Landkreis Märkisch-Oderland

Dorfkirche Mallnow: Der Krieg ließ nur die Außenmauern
Dorfkirche Mallnow: Der Krieg ließ nur die Außenmauern

Im Jahr 1325 wird ein Johannes filius malnowe erwähnt. Direkt tritt der Ort 1333 in Erscheinung wenn Markgraf Ludwig Besitz in Malnow als Lehen vergibt. Der Name des Dorfes kommt aus dem Slawischen und bedeutet: „Siedlung eines Mannes namens Malan.“
Seine Kirche teilt das traurige Schicksal vieler Gotteshäuser im Osten Berlins, besonders im Oderland. Sie wurden in den letzten Wochen des Krieges zerstört und danach oft nicht wieder aufgebaut. Eine Tafel an der Kirche spricht von einer „Kirchen-Ruinen-Landschaft“ die so „einzigartig“ in Deutschland wäre.

Von Mallnows Kirche stehen, wie im nahe gelegenen Dolgelin, heute nur noch die Außenmauern. Ursprünglich war es ein einfacher Saalbau mit eingezogenem Chor im Osten. Grundriss und Mauerwerksausführung, regelmäßiges Quadermauerwerk aus Feldstein, weisen den Bau ins 13. Jahrhundert. Interessant ist dabei eine Beobachtung, die sich nur an derartigen Ruinen machen lässt. Während das Außenmauerwerk sehr sorgfältig ausgeführt wurde, verzichtete man im Innern auf diesen Aufwand. Hier waren die Wände auch im Mittelalter verputzt und, wie in einer Reihe von Kirchen gefundene Fragmente zeigen, auch ausgemalt.
An der Nordostecke in den unteren Lagen ist ein sogenannter Schachbrettstein vermauert. Über Funktion und Bedeutung konnte bisher nur spekuliert werden. Deutungsversuche als Meister- oder Bauhüttenzeichen haben keinerlei Grundlage.
Wohl am Ende des 15. Jahrhunderts bekam der Chor ein Sterngewölbe. Die Ansätze davon haben sich erhalten. Weitere Umbauten fanden 1793 und 1885 statt. Vom 1793 im Westen errichteten Turm blieben nur Mauerreste. Eine in der Literatur erwähnte mittelalterliche Glocke mit Inschrift aus dem 15. Jahrhundert dürfte wie drei andere verloren sein.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. IV, 1. Lebus. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …