Berlin
Erstmals erscheint der Ort 1345 auf einer Urkunde. 1375 verfügt er über 50 Hufen, 4 davon gehören dem Pfarrer.
Bei der Mahlsdorfer Kirche handelt es sich um ein Schiff mit eingezogenem Chor und querrechteckigem Westturm. Turm, Schiff und Chor wurden als Lagen regelmäßiger Feldsteinquader errichtet. Der deutlich schmalere obere Teil des Turms und ein Anbau im Norden bestehen aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk.
Turm und Schiff umläuft ein leicht hervortretender Feldsteinsockel. Der Ostabschluss besitzt eine Dreifenstergruppe, deren Bögen 1897 von Spitz- zu Rundbögen verändert wurden.
Grundriss und Mauerwerksausführung datieren den unteren Teil des Turms, Schiff und Chor ins 13. Jahrhundert. Etwas später ist der schmale Abschnitt des Turms und der nördliche Anbau, sicher die Sakristei, einzuordnen. Zusätzlich bestätigen das mehrere Dendrodaten aus dem Turm (1542) und vom Dach (1593 und 1594). Erhalten hat sich auch eine Glocke mit der Aufschrift: O mater + dei miserere + mei + m° + cccc° + lxxx viii aus dem Jahr 1488.
Besonders interessant sind die Ergebnisse von Grabungen im Kircheninneren, die 1997 stattfanden. Dabei konnten die ursprünglichen Fußböden erfasst werden. Bestand der im Schiff aus gestampften Lehm, so wiesen Chor aber auch Turm Feldsteinpflasterungen auf, die über dem Niveau des Schiffs lagen. Zu dieser Zeit war der Turmraum zum Schiff hin durch einen Bogen geöffnet. M. Friske vermutet, dass hier vielleicht Taufen stattgefunden haben könnten. (Friske 2001, 236)
nach:
Friske 2001