Lindenhagen (früher Hindenburg)

Landkreis Uckermark

Ansicht der Lindenhagener Dorfkirche von Nordwesten
Ansicht der Lindenhagener Dorfkirche von Nordwesten

Ein Fredericus de Hyndenborg wird 1269 erwähnt. Damals konnte noch niemand ahnen, dass Jahrhunderte später der nun Hindenburg geschriebene Name bei einer neuen Obrigkeit Anstoß erregen würde. Diese versah das Platzdorf kurzerhand mit dem unverfänglichen Namen Lindenhagen. Dabei sollte es bleiben.
Hindenburg war, als es noch so hieß, ein großes Dorf. 64 Hufen und 3 ½ Pfarrhufen sind im Landbuch von 1375 verzeichnet.
Das sieht man seiner Kirche an. Der querrechteckige Westturm ragt leicht über das Schiff hinaus. Im Osten schließt ein eingezogener Chor mit Dreifenstergruppe und Blendschmuck im Giebel den Bau ab. Es ist ein Okulus mit der Jahreszahl 1700, flankiert von 2 Halbfenstern. Unklar bleibt dabei, inwiefern diese Elemente einer barocken Umgestaltung an Vorgefundenes aus dem Mittelalter anknüpfen.

Der gesamte Bau ist errichtet aus regelmäßigen Feldsteinquadern. Allerdings zeigt der Turm an seiner Westseite starke Ausbesserungen mit einem nicht geringen Anteil Ziegelbruch. Beim äußeren Bogen des Dreistufenportals der Westfront ist der vormalige Feldstein fast komplett durch Backstein ersetzt worden. Ebenfalls ziegelgefasst ist der ovale querliegende Okulus darüber, wie der Turmaufsatz ein Werk des Barock. Aus dieser Zeit scheinen auch die Reste des Putzes zu stammen.
Auf der Südseite findet sich eine Sakristei, zwar ebenfalls aus regelmäßigen Feldsteinquadern, aber doch mit weniger Sorgfalt gesetzt und kleinteiliger. Auf ein zweistufiges Portal trifft man auf der Nordseite des Schiffes sowie auf die zugesetzte Priesterpforte am Chor.
Grundriss und Mauerwerksausführung weisen den Bau deutlich ins 13. Jahrhundert. Die Sakristei ist nur leicht später anzusetzen. Alle wesentlichen Umbauten, bei denen auch sämtliche Fenster vergrößert wurden, dürften in die 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts gehören. Wenn Quellen berichten, dass die Kirche bis 1744 ohne Turm gewesen sei, so kann damit nur der wohl ruinöse Zustand des mittelalterlichen Bauglieds gemeint sein, der die umfangreichen Ausbesserungen und den Neuaufbau im oberen Teil nötig machte. Dies dürfte auch für das Innere gelten. So stammt die Kanzel aus dem Jahr 1708.

nach:

Historisches Ortslexikon für Brandenburg. VIII. Uckermark 1986
Fischer 2005

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