Lindena

Landkreis Elbe-Elster

Lindenas kleine Basilika von Südosten
Lindenas kleine Basilika von Südosten

Erwähnt als Lyndenowe, d.h. Lindenaue, wird das Dorf erstmals 1228. 1234 erfahren wir, dass es sich im Besitz der Mönche von Doberlug befindet.
Bei seiner Kirche handelt es sich um eine kleine Basilika, die, im Gegensatz zu vielen anderen ursprünglich basilikalen Dorfkirchen, ihre Seitenschiffe behalten hat. So besteht das Gebäude aus Westquerturm, zweijochigem Schiff, leicht eingezogenem Chor und halbrunder Apsis im Osten. Der untere Bereich, die Seitenschiffe und der Turm bis zur Traufhöhe des Schiffs wurden aus Raseneisenerz errichtet. Ein selten aber hin und wieder wie z.B. in Brachwitz (Potsdam-Mittelmark) verwendetes Baumaterial. Alles andere ist Backsteinmauerwerk. Die Ziegel lieferte wohl wie im benachbarten Schönborn die Doberluger Klosterziegelei.

Errichtet wurde das Gotteshaus wahrscheinlich im 2. Viertel des 13. Jahrhunderts, das Obergeschoss des Turms allerdings erst in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Aus der Bauzeit stammt eine frühgotische Glasmalerei im nördlichen Apsisfenster. Sie zeigt den Stifter, einen Ritter Volmarus aus Liebenwalde. Datiert wird das Werk um 1230.
Im Innern sind sowohl der Triumphbogen und der Apsisbogen als auch der jetzt durch die Orgel verstellte Bogen zwischen Turm und Schiff spitzbogig. Spitzbogig ist auch die Priesterpforte mit einem eisenbeschlagenen mittelalterlichen Türblatt an der Südseite des Chors. Von außen allerdings nicht mehr sichtbar, da sie von einer, das südliche Seitenschiff verlängernden Vorhalle aus dem 18. Jahrhundert verdeckt wird. Daraus lässt sich schließen, dass die Fenster von Chor und Obergaden vormals spitzbogig waren. Ihre heutige Korbbogenform bekamen sie im 18. Jahrhundert. Als bei Restaurationsarbeiten 1980 Putzblenden entfernt wurden, stieß man auf die Jahreszahlen 1715 und 1755.
Den Chor schmückt im Innern ein Kreuzrippengewölbe, die beiden Seitenschiffe haben kuppelige Kreuzgewölbe. Ein spätgotisches Zellengewölbe vom Anfang des 16. Jahrhunderts findet sich im Turm. Aus der Bauzeit stammt noch der Altar, während sein Aufsatz ebenfalls an den Beginn des 16. Jahrhunderts gehört. 1897 wurde das gesamte Innere restauriert und dabei auch die Apsis neu ausgemalt.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …