Liepe (Teltow-Fläming)

Landkreis Teltow-Fläming

Blick von Südosten: Dachturm und vergrößerte Fenster sind barockzeitliche Hinterlassenschaften
Blick von Südosten: Dachturm und vergrößerte Fenster sind barockzeitliche Hinterlassenschaften

In einer Quelle des Jahres 1222 taucht ein Henrico de lype auf. Direkt erwähnt wird der Ort aber erst 1388. Sein aus dem Slawischen ableitbarer Name verweist auf einen Ort an dem Linden stehen.
An einem Hang oberhalb des östlichen Dorfausgangs liegt der Lieper Friedhof. Mitten auf diesem findet sich die Kirche als schlichter kleiner Rechtecksaal. Im Westen krönt ihn ein quadratischer und verbretterter Dachturm mit Pyramidendach und Spitze.

Noch gut erkennbare Lagen einfach gespaltener Feldsteine im Wechsel mit kleinteiligen Zwicklagen bilden das Mauerwerk. Sämtliche Fenster wurden verändert. Im Süden trifft man auf Gemeindeportal und Priesterpforte. Dabei liegt das Gewände des heute als einziger Zugang dienenden Gemeindeportal unter Putz, während für das der vermauerten Priesterpforte teilweise Raseneisenstein zum Einsatz kam. Verändert wurden auch die Öffnungen der früheren Dreifenstergruppe im Osten. Allerdings ist das zugesetzte schmale spitzbogige Mittelfenster mit seinem Backsteinabschluss noch gut erkennbar.
Ausgehend vom Mauerwerk und den noch sichtbaren Öffnungen scheint die Lieper Kirche im späten 13. oder in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden sein. Die heutige Gestaltung der Fenster und Zugänge erfolgte im 17. und 18. Jahrhundert, als der Bau auch seinen Dachturm bekam. Restaurationsarbeiten erfolgten im Jahr 1912. Die Innenausstattung gehört ins 18. und 19. Jahrhundert.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …