Landkreis Teltow-Fläming
Im Jahr 1356 erscheint Lutekal erstmals in den schriftlichen Quellen. Der sich aus dem Slawischen ableitende Name verweist auf einen schwer passierbaren Sumpf, der sich vielleicht einst in der Gegend befand.
Liedekahles Kirche, gelegen auf dem ehemaligen, von einer Feldsteinmauer umgebenen Friedhof, ist ein relativ kleiner Rechteckbau. Ihr Turm, eine quadratische, verbretterte Holzkonstruktion mit einknickendem Pyramidendach steht separat südlich des Saals. Einfach gespaltene Feldsteine im Wechsel mit kleinteiligen Zwicklagen bilden das Mauerwerk. Auf großen Teilen der Außenwände hat sich steinsichtiger Verputz mit Fugenritzungen erhalten.
Auf der Südseite liegen das zugesetzte Gemeindeportal, zweistufig und backsteingefasst, sowie die ebenfalls zweistufige Priesterpforte. Im Gewände des Gemeindeportals finden sich zahlreiche Schälchen, ein Phänomen, dass an vielen mittelalterlichen Sakralbauten zu beobachten ist. Allgemein wird angenommen, dass die Gläubigen dem durch Bohren gewonnenen Staub eine heilende oder schützende Wirkung zuschrieben.
Während die Nordseite völlig fensterlos ist, wurden die Öffnungen im Süden stichbogig vergrößert und mit Putzfaschen versehen. Solche verbergen auch die Gewände der schmalen Lanzetten der Dreifenstergruppe im Osten. Allerdings haben diese wohl sonst ihre ursprüngliche Form bewahrt.
Stammt die Innenausstattung hauptsächlich aus der Zeit um 1700 so haben sich doch drei Schnitzfiguren vom Anfang des 15. Jahrhunderts, zwei Heilige und ein Bischof, erhalten.
Geht man von der Qualität des Mauerwerks aus, der Form der ursprünglichen Öffnungen der Verwendung von Backstein für deren Gewände so dürfte die Kirche um die Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden sein. Der Holzturm datiert ins Jahr 1689. In dieser Zeit oder etwas später bekamen wohl auch die Fenster der Südseite ihre heutige Form.
nach:
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.