Landkreis Teltow-Fläming
Erstmals erwähnt wird das Dorf 1279. Bei seinem Namen soll es sich um eine Übertragung aus Flandern handeln. Allerdings kommt diese sprechende Ortsbezeichnung relativ häufig vor, so dass es genau so ein Wunsch- und Modenamen der Kolonialzeit sein kann.
Die Lichterfelder Dorfkirche ist ein Rechtecksaal mit eingezogenem Chor und geradem Ostabschluss. Ein kleiner quadratischer mit Blech verkleideter Dachturm krönt das Bauwerk im Westen. Beide Bauglieder wurden aus ziemlich regelmäßigen Feldsteinquadern errichtet, wobei sich im Osten allerdings starke Ausbesserungsspuren und teilweise Backsteinmauerwerk zeigen. Der Giebel darüber ist eine neuzeitliche Ziegel-Fachwerk-Konstruktion. Darunter trifft man auf einen deutlich angehobenen Boden. Tatsächlich befand sich dort einst eine halbrunde Apsis.
Von den ursprünglichen Fenstern hat sich sowohl im Norden als auch im Süden je eins mit Rundbogenabschluss erhalten. Alle anderen wurden in unterschiedlicher Form und wohl auch zu verschiedenen Zeiten verändert bzw. vergrößert. Auf der Nordseite des Schiffs erfolgt der Zugang über ein Rundbogenportal. Dessen Laibung wurde jedoch – teilweise mit Backstein – ausgebessert und auch die relativ kleinen Quader des Abschlusses nähren den Zweifel, dass wir hier noch den originalen Zustand aus der Bauzeit antreffen.
Ursprünglich handelte es sich bei dieser Kirche um eine spätromanische Anlage des sogenannten vollständigen Typs, bestehend aus Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Zuzüglich des regelmäßigen Quadermauerwerks und der Rundbögen wenigstens an den beiden erhaltenen Fenstern lässt sich das Bauwerk sicher ins 13. Jahrhundert, vielleicht sogar in dessen erste Hälfte datieren. 1679 wurden die West- und Ostwand neu aufgemauerte und spätestens zu diesem Zeitpunkt wohl die Apsis entfernt. Möglich, dass so Schäden aus dem Dreißigjährigen Krieg behoben wurden. Auch dürften hier schon die Fenster erstmals vergrößert worden sein. Die großen backsteingefassten Fenster sind eine Zutat des 19. Jahrhunderts. Noch jüngeren Datums ist der Dachturm.
nach:
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005