Lichtenow

Landkreis Märkisch-Oderland

Lichtenow: Kleine Kirche für ein kleines Dorf
Lichtenow: Kleine Kirche für ein kleines Dorf

Schon 1320/23 erscheint das Dorf unter seinem jetzigen Namen. Es ist einer der zahlreichen Wunschnamen aus der Zeit des Landesausbaus und beschreibt eine Siedlung gelegen an einer lichten, sonnenbeschienenen Aue.
Nach einer Urkunde Markgraf Ludwigs aus dem Jahr 1351 gehen Einkünfte aus Lichtenow an das Spandauer Nonnenkloster. Zu diesem gehört das Dorf auch noch 1375. Laut Landbuch verfügt es da über die bescheidene Zahl von 27 Hufen. 9 Kossäten sind ansässig. Es gibt einen Krug.

Der kleine, der geringen Größe des Dorfes entsprechende Rechtecksaal, soll erst 1499 erbaut worden sein. Zuvor dürften sich die Bewohner mit einem einfachen Holzbau begnügt haben. Für diese späte Entstehungszeit spricht auch das Mauerwerk. Bei den nur einfach gespaltenen Feldsteinen unterschiedlicher Größe ist nur noch im Ansatz eine Lagigkeit zu erkennen.
Die seitlichen Fenster wurden korbbogig vergrößert. Allerdings findet sich auf der Südseite rechts neben der neuzeitlichen Eingangshalle noch der Rest eines Ursprungsfensters. Im Gegensatz dazu haben sich die hohen schmalen Lanzetten der Dreifenstergruppe im Osten erhalten. Hier zeigen die Laibungen auch noch Reste von Fugenritzungen und beim Mittelfenster größere Spuren einer rötlichen Bemalung.
Von der mittelalterlichen Zugängen ist nichts geblieben. Die Westseite scheint vollständig erneuert worden zu sein und der Eingang im Süden wurde durch die dortige Vorhalle – wohl aus dem 19. Jahrhundert – ersetzt.
Insgesamt erhielt die kleine Kirche ihre jetzige Gestalt bei barockzeitlichen Umbauten als auch der Dachturm im Westen errichtet wurde.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.4. Niederbarnim. 1939
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

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