Leuthen

Landkreis Spree-Neiße

Leuthens große Backsteinkirche von Süden
Leuthens große Backsteinkirche von Süden

Erstmals erwähnt wird das Dorf 1346 als Lewthen. Dieser Name lässt sich aus dem Slawischen ableiten und bezeichnet die Siedlung eines Mannes namens Luta oder Lutol. Vielleicht handelt es sich dabei um den Gründer.
Die Leuthener Kirche ist ein großer repräsentativer Backsteinbau. Sie besteht aus eingezogenem neogotischem Backsteinturm im Westen sowie Schiff mit schiffshohem Anbau im Norden und Zugangshalle auf der Südseite. Vor die Nordseite des dortigen Anbaus wurde leider eine neogotische Zugangshalle gesetzt. Diese stört das Gesamtbild ein wenig und schmälert die Wirkung des schönen Staffelgiebels darüber. Spuren an der Westwand deuten auf einen ehemaligen Turm, der sich in großen Bögen zum Schiff öffnete. Das Mauerwerk insgesamt zeigt zahlreiche moderne Restaurierungsspuren besonders in den unteren Bereichen.

Im Osten trifft man auf eine mit Putzfaschen versehene Dreifenstergruppe aus spitzbogigen Öffnungen, darüber ein Staffelgiebel mit gereihten Doppelblenden, ein Muster aus schwarz glasierten Ziegeln im Mauerwerk darunter. Beim Zugang zur Südvorhalle handelt es sich um ein mehrfach profiliertes Formsteinportal dessen Gewände allerdings verputzt ist. Im Giebel darüber finden sich Doppelblenden und Rundbögen, geteilt durch tordierte Stäbe. Auf dem Putz in den Blenden sind noch die Reste gemalter Figuren erkennbar.
Das Schiff mit seinen Anbauten entstand in 2 Phasen. Der westliche Teil in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, der östliche mit den Anbauten in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der heutige Westturm wurde 1854 errichtet.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …