Läsikow

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Neoromanisches Bauwerk mit Resten einer mittelalterlichen Feldsteinkirche im Osten
Neoromanisches Bauwerk mit Resten einer mittelalterlichen Feldsteinkirche im Osten

Sehr spät, nämlich erst 1491 wird Lessekouw erstmals erwähnt. Der Name lässt sich aus dem Slawischen ableiten, wo er einen Platz bezeichnet, an dem Haselsträucher wachsen.
Läsikow ist einer der wenigen noch erhaltenen Rundlinge in Brandenburg. Seine Gehöfte gruppieren sich um eine hügelartige, vielleicht künstliche Erhebung in der Ortsmitte. Möglicherweise handelt es sich dabei um einen ehemaligen Burgwall aus slawischer Zeit.Auf diesem erhebt sich die heutige Kirche. Hauptsächlich handelt es sich bei ihr um einen neoromanischen Backsteinbau aus dem Jahr 1867. Bei dessen Errichtung wurde allerdings der östliche Teil einer mittelalterlichen Feldsteinkirche einbezogen. Hier zeigen sich Lagen einfach gespaltener Feldsteine durchsetzt mit Backsteinbruch, die mit kleinteiligen Zwicklagen wechseln. Diesen Bereich des Gebäudes umzieht ein leicht hervortretender Sockel mit einer Oberkante aus Backstein – eine selten zu beobachtende Erscheinung. Von den ursprünglichen Öffnungen, Fenstern und Portale, ist allerdings nichts mehr vorhanden. Auch die beiden großen Rundbogenfenster im Osten sind neuzeitlich. Sehr wahrscheinlich, dass sich hier einst eine Dreifenstergruppe befunden hat.

Die Arte der Mauerwerksausführung erlaubt eine grobe Datierung des östlichen Teils der Kirche in das 14. Jahrhundert, wohl in dessen 1. Hälfte. Dabei dürfte es sich um einen einfachen Rechtecksaal, vielleicht mit hölzernem Turm gehandelt haben. Möglich ist, dass dem Neubau eine umfassende Zerstörung, vielleicht auch ein längerer ruinöser Zustand vorausging.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

 

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