Kunow (Uckermark)

Landkreis Uckermark

kunow_teich

1281 wird Kunow erstmals erwähnt. Da überschreibt Pommernherzog Bogislaw IV. dem Gartzer Nonnenkloster das Patronat über die Dorfkirche. Der Name des Ortes leitet sich aus dem Slawischen ab, wo er einen Platz an dem es Pferde gibt bezeichnet.
Das Gotteshaus, erhöht am schilfumwachsenen Dorfteich gelegen, besteht aus querrechteckigem Westturm, Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Der Turm besitzt ein eingezogenes barockes Oberteil und einen verbretterten Aufsatz aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Errichtet wurde das Bauwerk aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Auf der Süd- und Nordseite zeichnen sich zwischen Turm und Schiff deutliche Risse ab. Wohl Folge von Senkungen aber auch der permanenten Erschütterungen durch das Läuten der Glocken. Tatsächlich ist regelmäßiges Feldsteinmauerwerk bedeutend anfälliger gegenüber den dabei entstehenden Schwingungen als unregelmäßiges oder gar Backsteinmauerwerk.
Ein dünner, steinsichtiger Verputz findet sich an vielen Stellen des Gotteshauses. Dabei wurden die Fugen mit Ritzungen betont und noch einmal durch eine hellere Farbgebung hervorgehoben. Das trifft auch auf die Fassungen der Chorfenster und der Dreifenstergruppe im Osten zu, die im Gegensatz zu denen des Schiffs ihre ursprüngliche Form bewahrt haben.
Im Westen findet sich ein zweistufiges Spitzbogenportal. Im Norden sind die ursprüngliche Priesterpforte und das Gemeindeportal vermauert. Neben Letzterem liegt ein neuerer backsteingefasster Zugang, der wiederum einen älteren backsteingefassten und zugesetzten schneidet. Die Schiffsfenster sind neogotisch vergrößert und haben ebenfalls Ziegelgewände.
Im Innern ist der Spitzbogen zwischen Turm und Schiff zugesetzt, der Triumphbogen ist spitz. Die Ausstattung entstammt dem frühen 18. Jahrhundert und wurde im 19. restauriert.
Nach Grundriss, Mauerwerksausstattung und Form der Fenster und Portale gehört Kunos Kirche ins 13. Jahrhundert. Abgesehen vom barocken Turmaufsatz und den neogotischen Vergrößerungen der Fenster im späten 19. Jahrhundert hat sie ihr ursprüngliches Aussehen bewahrt.

nach:

Hugo Lemke (Hrsg.), Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Stettin. Bd. II, Die Kreise Randow, Greifenhagen und Pyritz. 1901.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

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