Kuhlowitz

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Einfacher Rechtecksaal aus dem späten Mittelalter: Die Dorfkirche von Kuhlowitz
Einfacher Rechtecksaal aus dem späten Mittelalter: Die Dorfkirche von Kuhlowitz

1382 wird das Dorf erstmals als Culebaz erwähnt. Der sich aus dem Polabischen ableitende Name dürfte soviel wie Siedlung der Leute des Kulbaka oder Kulbat bedeuten.
Die Kuhlowitzer Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal mit Giebelturm im Westen. Errichtet wurde sie aus stark mit Backsteinbruch durchsetzten unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Dieses bildet auch die Westseite des Turms. Dessen andere Seiten bestehen aus Ziegelfachwerk. Ihn krönt ein Pyramidendach. Die Wetterfahne trägt die Jahreszahlen 1748 und 1907.

An Zugängen findet sich auf der Südseite ein vermauertes Gemeindeportal mit Backsteinlaibung und Stichbogenabschluss. Reste einer möglichen Priesterpforte sind nicht zu erkennen. Im Westen hat sich ein Stichbogenportal in Spitzbogenblende, ebenfalls in Backstein ausgeführt, erhalten. Dieses bildet heute den einzigen Zugang zum Innenraum. Die seitlichen Fenster wurden stichbogig vergrößert und mit Putzfaschen versehen. Von früheren Öffnungen ist nichts erhalten. Auf der Ostseite scheint der bauzeitliche Zustand erhalten geblieben zu sein. gedrungene Stichbogenfenster und Nischen kommen an spätgotischen Bauwerken vor. Bemerkenswert ist der dreireihige backsteingefasste Blendgiebel darüber. Im Fläming ein Unikat, findet sicher derartiges hauptsächlich in der Prignitz. Dabei ist zu bedenken, dass ein großer Teil der Prignitzkirchen auch erst im späten Mittelalter als fester Bau errichtet wurden.
Bemerkenswert im Innern sind mehrere spätgotische Schnitzfiguren. Fünf davon, sicher aus einem Altar, heute in einem einfachen Holzrahmen aus der Zeit um 1510/20 und eine Anna selbdritt vom Ende des 15. Jahrhunderts.
Ein Kirche in Kuhlowitz wird urkundlich erstmals für das Jahr 1450 bezeugt. Eine Glocke stammt laut Inschrift aus dem Jahr 1521. Nach Mauerwerksausführung, der Form der erhaltenen Fenster und Portale wie auch der Verwendung von Backstein als Schmuckelement bewegt sich das Bauwerk in diesem Zeitrahmen. Der im Mauerwerk reichlich vorhandene Backsteinbruch dürfte vom Dach eines Fachwerk- oder Holzvorgängers stammen. 1737 bekam die Kirche ihren kleinen Dachturm. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wohl wurden die Öffnungen auf der Südseite verändert.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …