Kümmritz

Landkreis Dahme-Spreewald

kuemmritz_suedwest

Auf einer Urkunde erscheint im Jahr 1372 der Name Heinricus Kummritz. Gegen 1430 wird dann das gut 8,5 km südlich Golßens liegende Dorf erstmals direkt als Kumeritz erwähnt. Der Name dürfte sich aus dem Slawischen ableiten und dort einen Ort bezeichnen, an dem es viele Mücken gibt.

Die Kümmeritzer Dorfkirche ist ein eher kleiner Rechtecksaal mit in den Bau einziehendem, quadratischem und verbrettertem Westturm. Die Außenmauer zeigen stark unregelmäßiges, meist kleinteiliges Feldsteinmauerwerk. Deutlich sieht man, dass das Gotteshaus neuzeitlich erhöht wurde. Dies könnte zusammen mit der Veränderung der Fenster erfolgt sein. Dabei scheint nur die mittlere Lanzette der Dreifenstergruppe im Osten ihre ursprüngliche Gestalt bewahrt zu haben. Ansonsten wurden die Fenster korbbogig vergrößert. Dies trifft auch auf die einzige Öffnung der ansonsten fensterlosen Nordseite zu. Darunter zeigt sich auf Bodenhöhe die Rundung einer weiteren zugesetzten Öffnung. Hier lässt sich vielleicht eine frühere Gruft vermuten.
Der Zugang zur Kirche erfolgt auf der Südseite. Die Priesterpforte mit ihrem spitzbogigen Backsteingewände wurde vermauert. Links davon liegt das zweistufige Gemeindeportal. Sein rundbogiger Abschluss ist allerdings neuzeitlich. Im Gewände, besonders auf der linken Seite, trifft man auf eine größere Anzahl kleiner Schälchen in den Ziegeln. Man nimmt an, dass die Gläubigen den durch Bohren gewonnenen Staub eine schützende oder heilende Wirkung zuschrieben.
Geht man von der Mauerwerksqualität und der Verwendung von Backstein zur Fassung der Fenster und Portale aus, so dürfte die Kirche im späten Mittelalter wohl im 14. oder spätestens 15. Jahrhundert entstanden sein. Die Erhöhung des Schiffs könnte zusammen mit dem Umbau der Öffnungen in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, vielleicht nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg erfolgt sein. Die letzten Restaurationsarbeiten erfolgten in den Jahren 1993-95.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …